Ich mag kooperative Spiele. Immer wieder durchforste ich die verschiedenen Weiten der Gaming-Welt genau nach solchen Sachen. Dabei bediene ich hauptsächlich den Computer und suche natürlich auch Spiele für eben diesen. Neben den tollen Zusammenspiel ist mir dabei auch immer wieder wichtig, dass ich diese Spiele auch alleine spielen könnte. Denn nicht immer findet sich jemand, der Zeit und Lust hat, mitzuspielen. Und so bin ich auf Biped gestoßen – und musste es sofort testen.
Biped ist ein Spiel, welches sich sowohl auf dem PC als auch der PlayStation 4 (seit 08. April 2020) heimisch fühlt. Für die Switch ist es angekündigt, aber ich habe keine Meldungen dazu gefunden. Während des Spiels müssen verschiedene Rätsel mit kleinen Robotern gelöst werden – im Koop übernimmt jeder Spieler hier die Rolle eines dieser kleinen Kumpel. Das besondere ist aber die Steuerung, denn hierzu müssen die Beine der Roboter bewegt werden. Während dies an der Playstation und vermutlich auch bei der Switch mit den Sticks passiert, müssen PC-Spieler hier verschiedene Knöpfe betätigen. Da ich selbst am PC spiele, war dies besonders lästig, da es absolut ungewohnt war. Doch nachdem die Steuerung erstmal verstanden und dann langsam umgesetzt wurde, geht es gut von der Hand. Zum Glück sind die Level am Anfang freundlich zu einem und erlauben den ein oder anderen Fehler. Neben den Rätseln gibt es auch verschiedene Sammelaufgaben wie Sterne oder Münzen.
Der Kern des Spieles ist aber ganz eindeutig die Geschicklichkeit des Spielers. Jeder lenkt einen Roboter und wo manchmal gemeinsam gearbeitet werden muss, so darf in den meisten Passagen jeder seinen Roboter selbst lenken. Hierbei ist es wichtig, das richtige Beinchen zum richtigen Zeitpunkt in die dann auch noch richtige Richtung zu strecken. So muss manchmal ein Bein entsprechend vorgestreckt werden, manchmal beide. Und während man im Solo-Spiel ja dauernd allein ist und sich wenig Sorgen machen muss, so kann es im Koop durchaus vorkommen, dass eine Brücke maximal einen Roboter trägt – sodass man koordiniert Schritt für Schritt vorgehen muss. Oder die Plattform hat eine bestimmte Farbe und lässt nur einen bestimmten Roboter zu ohne zu verschwinden. Je nachdem mit wem man hier spielt, führt das entweder zu Frust oder ist unglaublich lustig. Im Test gab es einige Momente, die mich und meinen Koop-Mitspieler unglaublich belustigt haben.
Insgesamt gibt es sieben kooperative Spielwelten, welche mal schneller mal langsamer durchgespielt sind. Besonders geschickte Spieler, welche sich zudem gut koordinieren, bringen Biped in unter drei Stunden hinter sich. Während das am PC online geht, bleiben PS4 Spielern nur das lokale Spiel. Wobei letzteres kein Nachteil sein muss, da eine Absprache doch wichtig ist. Für den besonderen Anreiz werden in den Leveln noch besondere Challenges freigeschaltet, wenn man diese zuvor gelöst hat. Und dabei wird es durchaus richtig knackig! Für Einzelspieler hat sich Entwickler NExT Studios ähnliches ausgedacht, wie für das Koop-Spiel. Was mir besonders gefällt ist aber, dass mir nicht einfach bei den Geschicklichkeitsabschnitten ein KI-Partner zur Seite geschmissen wird, sondern die Prüfung speziell für den Solo-Modus designt sind. Auch hier gilt wieder: Je ruhiger und geschickter ein Spieler vorgeht, desto einfacher und schneller sind die Aufgaben erledigt.
Eine große richtige Geschichte darf und kann man in Biped aber nicht erwarten! Hier wird einem die einfache Kost einer „Retten wir die Erde vor dem Untergang“-Geschichte. Somit ist es die Aufgabe unserer Roboter die Leuchtfeuer der Erde wieder zu entzünden, damit diese nicht in Dunkelheit versinkt. Aber mehr braucht Biped auch nicht, denn gemeinsam mit einem Freund ist dennoch für Spielspaß gesorgt! Grafisch können sich die verschiedenen Welten sehen lassen, wenngleich man nichts Neues erwarten darf. Biped erfindet nicht das Weltendesign komplett neu, sondern bringt sich selbst gut darin ein.
Die gefundenen Münzen ermöglichen es, den Robotern verschiedene Kopfbedeckungen zu kaufen. Hier kann man über Sinn und Unsinn wie bei vielen anderen Dingen bei vielen anderen Spielen streiten. Es ist eine nette Möglichkeit das Spiel bis zu einem gewissen – kleinen – Grad zu personalisieren.
Insgesamt erhält man daher mit Biped ein wundervoll gestaltetes Spiel mit liebevollen kleinen Charakteren. Die beiden Roboter haben ihren ganz eigenen Charme und sind wirklich schön umgesetzt. Sicherlich mag die Spielzeit unter gewissen Umständen gering ausfallen, aber da in der Regel nicht dauerhaft ein Koop-Partner zur Verfügung steht und es einer von wenigen Titeln ist, die man so gemütlich und lustig gemeinsam zocken kann, ist Biped absolut zu empfehlen. Darüber hinaus ist der Preis von 12,49 € (PC – Steam) oder 14,99 (PlayStation 4) nicht besonders hoch, was zusätzlich dafür spricht.






