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Montag, Mai 20, 2024

Review: Anno 1800 – Land der Löwen im Test – Kann der DLC überzeugen?

Als Anno 1800 am 16.04.2018 herauskam war es ein “Must have” für meine Spielesammlung. Die Anno Reihe ist eine der faszinierendsten seit meiner frühen Jugend und begleitet mich somit seit Anno 1602 und den ersten Anfängen. Neben der Neuen Welt hat es uns auch schon in die moderne Welt und die Zukunft verschlagen; wenngleich diese Teile für mich immer sehr kontrovers zu betrachten waren. Als die Ankündigung für Anno 1800 kam und die Rückkehr zu einem Teil der Wurzeln versprach, war ich begeistert am Jubeln. Der Start des neuesten Ablegers hat dann auch alle Hoffnungen und Vorstellungen bewahrheitet! In keinem Moment wurde ich enttäuscht und konnte abtauchen in die Welt von Anno.

Neben dem Charme der alten Tage wusste der neueste Ableger auch mit verschiedenen neuen Funktionen zu überzeugen. Positiv heraus stach in meinen Augen auch der Umgang mit den verschiedenen möglichen Schauplätze. Befinden wir uns am Anfang noch in Europa, zieht es uns ab einer gewissen Bewohnerstufe zu Expeditionen und in die Neue Welt. Doch dabei sollte es nicht bleiben und so folgte der DLC “Die Passage” und auch “Versunkene Schätze”, welche neue Gebiete lieferten. Diese waren spannend und erweiterten das Spiel gekonnt um neue Ideen und Möglichkeiten. Daneben gab es eine Reihe von weiteren DLCs, welche neue Gebäude mit sich brachten und das Spiel um Optionen bereicherten, welche weiter ein Stück des alten Charmes zurückbrachten. Der Abschluss dieser faszinierenden DLC-Reihe soll “Land der Löwen” darstellen, welches erneut ein weiteres Gebiet mit sich bringt und uns auf den afrikanischen Kontinent führt. Doch kann ein neues Gebiet und eine neue Bewohnerstufe einen würdigen Abschluss darstellen, oder wird uns hier nur bekanntes im neuen Gewand präsentiert?

Sobald unsere Zivilisation die Stufe “Handwerker” erreicht hat, besteht die Möglichkeit, unser Forschungsschiff loszuschicken. Wie auch bereits zuvor liefert uns Anno hier ein paar Informationen zur Reise über Texte und wir müssen die ein oder andere Entscheidung treffen und bestehen. Sind wir Enebesa angekommen, begrüßt uns der dort regierende Kaiser Ketema – in der Kampagne bittet er uns, seine Völker zu einen. Hierzu besiedeln wir eine neue Insel und beginnen mit dem Ausbau einer eigenen Siedlung mit neuen Produktionsketten! Je tiefer wir Enbesa erforschen, desto mehr erschließt sich dabei von der Geschichte und Tradition dieser Kultur.

Die Kampagne gefiel mir dabei besser als bei manch anderem DLC und bringt umfangreich die Neuerungen zur Geltung. Bei meiner Spielweise habe ich etwa 13 Stunden dafür benötigt – hier könnt ihr auch aber schneller oder länger benötigen, je nachdem wie ihr spielt. Die verschiedenen Aufgaben sind abwechslungsreich gestaltet und machen wirklich Spaß. Die gesamte Kampagne präsentiert sich dabei auch mit mehr Zwischensequenzen als andere DLC und bietet immer wieder Entscheidungen, die nicht ganz einfach zu treffen sind – zerstören wir eine alte Ruine um zu helfen, oder erhalten wir diese und nehmen anderweitig Verluste in Kauf? Hier ist mein Spielerherz richtig erfreut und wird komplett bedient! Zwar haben die Entscheidungen spielerisch nicht extrem viel Auswirkung, doch gänzlich ignoriert Anno 1800 – Land der Löwen diese aber natürlich nicht. Die Welt ist darüber hinaus voller Details gestaltet! So ziehen verschiedene Tierherden ganz passend durch die Steppen oder am Hof des Kaisers sieht man eine Kapelle spielen. Die Weiden der Tiere sind gefüllt von Tieren – auch den kleinen! Hier wurde viel Wert auf die Details gesetzt um ein möglichst glaubhaftes und schönes Bild zu schaffen und das mit absoluten Erfolg!

Auch der Aufbaustratege in mir bekommt hier etwas zu tun! Viele der verschiedenen Rohstoffe benötigen bewässerten Boden, wie es zum Beispiel auch in Anno 1404 der Fall war. Doch anders als im damaligen Spiel können wir hier nicht einfach nur Brunnen setzen. Stattdessen wird erwartet, Pumpen an Flüsse zu errichten, und somit das Wasser von dort zu erhalten. Ganz treu der Anno-Reihe kann dies an manchen Stellen durchaus etwas Kopfzerbrechen bereiten, was dazu führt, das ich vermehrt versucht habe, die optimale Zusammenstellung aus Feldern, Gebäuden, Kanälen, Wohngebieten und Wegen zu erstellen. Doch genau das macht Anno 1800 so gut und bestätigt sich auch erneut in “Land der Löwen”. Sind die Kanäle korrekt gesetzt, bekommt man auch hier erneut die Detailliebe zu spüren und wird mit schönen Wasseranimationen belohnt.

Wurde die zweite Bewohnerstufe “Älteste” dann erreicht, wird es erst richtig knifflig – ab jetzt müssen Waren aus anderen Gebieten der Welt herangebracht werden, damit der Ausbau in Enbesa weiter gelingt und die Siedlung wachsen kann. Jenachdem, was man erreichen möchte, kann es knifflig werden, bis die korrekten Handelsrouten laufen und die Waren ihren richtigen Weg finden. Allein hier habe ich Stunden damit verbracht, bis Warenwege funktionierten und Produktionen in allen Teilen der Welt ausreichend versorgt waren.

Doch die richtige Belohnung erfolgt erst, wenn man die Kampagne abgeschlossen hat. Sind genügend Älteste in Enbesa vorhanden, besteht die Möglichkeit, das Monumentalgebäude “Forschungsinstitut” in der alten Welt zu errichten. Hiermit erhalten wir die Bevölkerungsgruppe “Gelehrte“. Diese leben in der alten Welt, benötigen aber Ressourcen aus Enbesa, damit sie glücklich werden. Ergänzend dazu werden neue Produktionsketten in der alten Welt gebildet, wie zum Beispiel maßgeschneiderte Anzüge welche Leinen aus Enbesa brauchen aber auch Baumwolle aus der neuen Welt. Somit werden hier die verschiedenen Standorte auf der Welt perfekt kombiniert und die Produktionsketten noch komplexer und breiter – eine echte Herausforderung für den Aufbaustrategen!

Sobald die Gelehrten allerdings glücklich sind, erhalten wir Forschungspunkte. Diese werden benötigt, um Entdeckungen freizuschalten wie zum Beispiel das Umsetzen von Ölfeldern oder Lehmgruben. Das wiederum ermöglicht weitere Optionen für die Gestaltung unserer Inseln! Oder doch lieber ein Item erforschen, dass zur Optimierung noch fehlt? Auch das ist mit den Gelehrten jetzt möglich! Wird ein Item nicht mehr benötigt, kann man es dem Forschungsinstitut spenden und so in Forschungspunkte für weitere Forschungen umwandeln. Dabei sollte man aber immer das Forschungspunkte-Limit im Auge behalten, welches sich durch mehr glückliche Gelehrte steigern lässt.

So bleibt am Ende das Ergebnis, dass “Land der Löwen” der beste DLC für Anno 1800 ist. Nicht nur ergänzt er die vorhandenen Stufen sinnvoll, sondern integriert sich auch gekonnt in die vorhandenen Welten und DLCs, ohne diese sinnlos zu machen. Und wer im Endgame angekommen ist, hat auch hier weiterhin Herausforderungen, da die verschiedenen Handelsrouten sinnvoll aufrechterhalten wollen werden, um Forschungspunkte zu erhalten und die verschiedenen Ergebnisse freizuschalten. Wer Anno 1800 inklusive des vollen Anno-Charmes erleben möchte, kommt um “Land der Löwen” nicht drumherum!

Review: Anno 1800 – Land der Löwen im Test – Kann der DLC überzeugen?
8
Grafik
8
Sound
8
Steuerung
8
Spiele Spaß
8
Preis Leistung
Gesamtwertung 8 / 10
Unser Fazit
Ich liebe Anno bereits seit den ersten Tagen und die Reihe hat so einige Punkte, die sie auszeichnen. Anno 1800 liefert mit Land der Löwen hier einige der alten Erfahrungen, was den Nostalgiker in mir weckt und fasziniert. Wer die volle Anno 1800 Erfahrung haben möchte, kommt um Land der Löwen nicht drumherum!

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Aktualisiert am 29. März 2024 04:08
Michael Barkow
Michael Barkowhttps://www.twitch.tv/gutertag_streaming
1989 erblickte ich das Licht dieser Welt - und bereits 1998 entdeckte ich das Zocken; damals noch mit Command & Conquer: Alarmstufe Rot von 1996. Seitdem bekommt mich die Gamingwelt nicht mehr los. 2005 begann dann für mich die Reise in World of Warcraft und die MMO-Szene hatte mich begeistert. Seitdem habe ich vieles gesehen und erlebt und hüpfe immer mal wieder von einem zum anderen MMO, da ich es nie ganz sein lassen kann. Mit meiner 2015 geborenen Tochter habe ich aber etwas gefunden, dass noch mehr Interesse und Begeisterung weckt. Da das Leben mit Familie tagsüber fesselt, habe ich das Streamen und Zocken am Abend für mich entdeckt. Somit bekommt das Zocken weiterhin seinen Platz in meinem Alltag.

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