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Sonntag, Mai 19, 2024

Review – Forspoken – Überzeugendes Spiel?

Forspoken war, bevor es dann endlich den Weg auf den PC und die Konsolen gefunden hat, lange in aller Munde. Und das nicht nur, weil die Grafik schön wirkt und das Zaubersystem mit bekannten Wegen bricht. Leider wurde es auch zwei mal verschoben – bei einer völlig neuen Marke wirkt das natürlich nicht gut. Und die Demo, welche Luminous Productions herausgebracht hatte, war auch nicht das, was man erwartet hatte. Damit war bereits vor Start ein Bild in den Köpfen der Leute entstanden, welches der Release zusätzlich aus dem Weg räumen musste. Mit der PlayStation 5 Version habe ich die Möglichkeit genutzt um mir ein eigenes Bild zu machen. Kann Forspoken mit Story und Gameplay überzeugen?

Der erste Blick, den man bei einem solchen Spiel erhält, ist natürlich die Geschichte. Die Story ist, wenn man sich die allgemeine Presse anschaut, gefüllt mit Stereotypen, Logiklücken und auch das Erzähltempo ist nicht das passendste.

Letzteres muss ich leider bestätigen. An manchen Stellen hatte ich das Gefühl, dass die Story viel zu schnell vorwärts zieht oder das ich Hetzen muss, um einen gewissen Punkt zu erreichen – nur um festzustellen, dass ich Nebenquests verpasst habe. Hier muss man sein eigenes Tempo finden.

Die Geschichte selbst kann man zwiegespalten sehen. Grob zusammen gefasst handelt die Geschichte von einer jungen Frau namens Alfre “Frey” Holland, welche in Hell`s Kitchen in New York mit Diebstahl ihren Lebensunterhalt verdingt. Endlich genug Geld zusammen, möchte sie die Stadt mit dem Kater Homer verlassen, jedoch kommen verschiedene Komplikationen zusammen. Frey ist verzweifelt und ohne Obdach, sodass sie des Nachts durch ein Leuchten auf einen Armreif, welcher sie nach Athia teleportiert. In dieser Welt kann der Amreif sprechen und verleiht Frey magische Kräfte. Mit diesen erleben wir viele verschiedene Abenteuer und bestehen gegen den Bruch – einer Katastrophe, welche durch die ehemaligen Anführer Athias ausgelöst wurde und jeden, der damit in Kontakt kommt, in Monster verwandelt. Die Menschen in Athia leiden bereits seit Jahren unter dieser Katastrophe.

Die Story klingt nicht sonderlich neu oder besonders kreativ. Als Außenseiterin, welche durch einen Zufall in einer fremden Welt landet, müssen wir uns zurecht finden und zur Heldin der letzten lebenden Bewohner werden. Hierzu präsentiert uns das Spiel die Zuflucht Cipal. Das wir hier zuerst eingesperrt werden und dann auch durch die bewachten Gebiete im Nachgang völlig unbehelligt umherwandern können, bricht ein wenig mit der Story. Doch wenn man darüber hinweg sieht, erhält man eine sich aufbauende Geschichte, die auch mit etwas Tiefgang und kleinen Überraschungen daher kommt. Noch einiges mehr an Tiefgang erhält die Geschichte, wenn man bereit ist, die verschiedenen Lore-Texte zu lesen. An jeder Stelle findet man einen Text, ein Buch oder auch einfach Bilder, die die Geschichte der Orte erzählen. Auch durch die Story entfaltet sich ein immer besseres Bild, wie der Bruch entstanden ist und was vorgefallen ist. Doch bis kurz vor dem Ende bleibt Forspoken einem eindeutigen Ende recht offen und offenbart den größten Kniff erst zum Ende. Leider muss ich sagen, dass mich dieser irritiert hat – aber noch mehr zu sagen würde zu sehr spoilern. Hier hätte unter Umständen etwas mehr Bodenständigkeit der Geschichte gut getan.

Leider muss man auch Abstriche bei der Heldin selbst machen. Zu Beginn begegnet uns in Cipal das Straßenmädchen Olevia, welches sehr sehr deutlich an Frey selbst erinnern soll. So setzt Olevia sich für alle anderen ein, sammelt für jeden und unterstützt auch Frey anfangs. Ohne zu sehr zu spoilern, ist das Verhältnis hier zu sehr überspitzt aufgebaut. Erst möchte Frey wenig mit ihr zu tun haben, dann hingegen wirkt sie, als wäre Olevia eine kleine Schwester für sie. Und das in einem Tempo, dass wir als Spieler nicht die Chance erhalten, eine Bindung aufzubauen. Die Motivation, welche Frey antreibt, ist anfangs noch vollständiger Eigennutz – und später? Hier wird einem nicht ganz klar, was genau der Antrieb ist, weiter zu machen.

Wirkliche Tiefe erhält Frey nur in wenigen Momenten und mit wenigen der Bewohner Athias. Hier hätten die Entwickler mehr Möglichkeiten gehabt, die Tiefe auszubauen und die Geschichte intensiver zu gestalten.

Allerdings muss man ehrlicherweise sagen, dass die Geschichte trotzdem genossen werden kann! Die Sprüche von Frey sind nicht für jeden lustig, doch man kann wirklich Freude daran haben. Wer sich dem öffnet, der erhält eine spannende Story, welche mit kleinen Lichtblicken brilliert.

Die Welt jedoch wirkt oftmals leer und dennoch sehr weitläufig. Die Wege sind manchmal sehr lang und dazwischen gibt es nur wenig zu tun. Ein wenig was Sammeln, Monster töten und letztendlich manchmal auf Nebenquests stoßen. Storybedingt tauchen allerdings keine weiteren Bewohner ausserhalb von Cipal auf, wenn nicht gerade für die Story notwendig. Der Bruch hat alles verschlungen.

Insgesamt kann man mit Forspoken wirklich seine Freude haben und ich habe mehrere Stunden intensiv reingesteckt. Jedoch sollte man hierfür von dem ein oder anderen Schnitzer in der Geschichte absehen. Wer sich dem gegenüber öffnet, der erhält einen etwas blassen Charakter mit einer spannenden neuen Art der Zauber und Kombinationen. Besonders die Zauber sind der heimliche Star des Spiels. Besonders im späteren Spielverlauf und nach dem Endkampf sind die verschiedenen Kombinationen einfach gut umgesetzt. Auch grafisch kann das Spiel, wenngleich die Welt etwas leer wirkt, vollständig überzeugen. Ich bin gespannt, wie der bereits angekündigte DLC sich spielen wird und blicke voller Vorfreude darauf. Wer bereit ist, sich einer neuen Marke mit ganz eigenen Schwächen zu stellen, der wird hier definitiv fündig!

Review – Forspoken – Überzeugendes Spiel?
9
Grafik
8
Sound
8
Steuerung
8
Spiele Spaß
7.5
Preis Leistung
Gesamtwertung 8.1 / 10
Unser Fazit
Forspoken kann überzeugen. Sicherlich hat es seine Schwächen, aber es unterhält einige Stunden wirklich gut. Besonders schön fand ich das Zaubersystem, das sich erfrischend für das Genre gespielt hat. Ich bin ehrlich gespannt, ob es mit dieser Reihe weiter geht - und freue mich jetzt schon auf den DLC, der noch folgt. Öffnet euch dem, was euch hier erwartet und ihr werdet Freude damit habe!

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Aktualisiert am 10. Mai 2024 13:00
Michael Barkow
Michael Barkowhttps://www.twitch.tv/gutertag_streaming
1989 erblickte ich das Licht dieser Welt - und bereits 1998 entdeckte ich das Zocken; damals noch mit Command & Conquer: Alarmstufe Rot von 1996. Seitdem bekommt mich die Gamingwelt nicht mehr los. 2005 begann dann für mich die Reise in World of Warcraft und die MMO-Szene hatte mich begeistert. Seitdem habe ich vieles gesehen und erlebt und hüpfe immer mal wieder von einem zum anderen MMO, da ich es nie ganz sein lassen kann. Mit meiner 2015 geborenen Tochter habe ich aber etwas gefunden, dass noch mehr Interesse und Begeisterung weckt. Da das Leben mit Familie tagsüber fesselt, habe ich das Streamen und Zocken am Abend für mich entdeckt. Somit bekommt das Zocken weiterhin seinen Platz in meinem Alltag.

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