5.3 C
Bundesrepublik Deutschland
Donnerstag, April 18, 2024

Review – Moviehouse – Erstellen wir unsere eigenen Filme

Vor einigen Jahren habe ich es genossen, Stundenlang Filme zu drehen und zu gestalten und mein eigenes Filmstudio aufzubauen. Leider gab es jetzt sehr lange Zeit nichts, was ähnlich Freude bereitet hat. Dann kam 2021 die Ankündigung vom lettischen Entwickler Odyssey Studios – Moviehouse – The Film Studio Tycoon wurde angekündigt. Im Rahmen des Steam Next Fest Events hatte ich dann die Möglichkeit, die Demo anzuspielen und war sofort begeistert. Doch jetzt ist es endlich soweit: Seit dem 05. April 2023 ist Moviehouse auf Steam gestartet.

Moviehouse versteht sich als Management Game, welches sich eindeutig von The Movies hat inspirieren lassen. Auch spürt Anleihen aus Spielen wie zum Beispiel Game Dev Tycoon. Also nehmen wir Platz im eigenen Regiestuhl und beginnen damit, unsere eigenen Drehbücher zu schreiben und letztendlich als Film umzusetzen. Dazu beginnen wir in den 1980er Jahren, also der goldenen Zeit der Filmgeschichte. Doch wir sollten nicht glauben, dass der Weg problemlos beschritten wird.

Zu Beginn kennt uns niemand und wir haben nur ein kleines Budget, um einen Drehbuchautor, eine Filmcrew und einen Regisseur einzustellen. Während das Drehbuch geschrieben wird, bestimmen wir selbst den Titel, das Genre und andere Details, die den Film letztendlich zu unserem ganz eigenen Werk machen. Ob die Kombination ankommt und Sinn ergibt, zeigt sich mit der Zeit und der Erfahrung. Allerdings steht uns zu Beginn nur ein Budget für einen Kurzfilm zur Verfügung, schließlich kosten auch Nebendarsteller, Requisiten, Effekte und Design. Hier können wir auch festlegen, wie wir das Budget letztendlich verteilen wollen um so weiter Einfluss auf den Film zu nehmen. Da uns aber noch niemand kennt, können wir den Film nicht sofort in die Kinos bringen – wir nehmen erstmal an einem Filmfestival teil, damit wir entsprechende Aufmerksamkeit wecken und mit der Erfahrung die wir gesammelt haben unser Filmstudio verbessern. So erhalten wir Zugriff auf neue Genres und zum Beispiel auch Requisiten, um die nächste Produktion besser zu gestalten. Grundsätzlich sollte man aber durchaus vorsichtig bei der Investition in Filme sein – sicherlich führt eine größere Summe Geld die man in eine Produktion steckt auch zu einem besseren Ergebnis, aber uns fehlt schnell das Geld für die nachfolgenden Drehs.

Mit den gewonnenen Geldern heuern wir weitere Crews an und können diese losziehen lassen, weitere Drehorte zu erkunden. So erhalten wir nicht nur nach und nach mehr Möglichkeiten die Filme auszugestalten, sondern auch Drehorte, Requisiten und sonstige Möglichkeiten. Unser Studio wächst mit der Zeit, doch mit der Größe des Studios natürlich auch die Anforderungen unserer Angestellten und der Schauspieler.

Das ist ein weiterer Punkte, der in der Managementebene hinzu kommt. Unsere Leute haben diverse Vorstellungen, benötigen unterschiedlich viel Freizeit oder Gehälter. Alles muss miteinander abgewogen werden, damit wir nicht nur entspannte Mitarbeiter haben, sondern auch das meiste aus ihnen herausholen. Hier ist es nicht immer ganz einfach, die Waage zu finden. Besonders bei meinem ersten Spieldurchlauf bin ich daran gescheitert, dass ich mir zu wenig Gedanken darüber gemacht habe. Das Ende (also die Pleite) ist schneller da, als man glauben möchte, wenn man sich nicht an ein paar einzelne Grundlagen hält.

Spannend fand ich, dass man auch zu Beginn unbekannte Schauspieler einstellen kann und diese, wenn die Filme erfolgreich sind, in der Bekanntheit wachsen. Das macht es für uns zu Beginn günstig, aber gleichzeitig wachsen die Stars dann auch mit uns, was für die Filme spricht, in denen sie mitgewirkt haben.

Haben wir die ersten Filme gedreht, dürfen wir nicht vergessen, an diversen Filmpreisverleihungen mitzuwirken. Hierzu können wir unsere Filme einreichen, damit die Jury diese beurteilt. Zu Beginn ist das essentiell, denn nur so interessieren sich Betreiber für unsere Filme um diese in die Kinos zu bringen. Sind wir gewachsen und haben etwas mehr Möglichkeiten können wir die Filme auch selbst vertreiben – was natürlich Kosten verursacht, sich aber auch lohnen kann, wenn die Filme gut gemacht sind. Ob sie es sind hängt von den vielen verschiedenen Konstellationen ab – angefangen bei der Erfahrung und den Talenten unserer Autoren über unsere Filmcrew und den Regisseur sowie die Schauspieler.

Insgesamt erhält man mit Moviehouse ein Spiel, welches ich persönlich mir schon sehr lange gewünscht habe. Ein Managementspiel mit der Thematik Filmstudio ist etwas, das es viel zu lange nicht in der Spielewelt gab. Die Anleihen bei GameDev Tycoon und auch The Movies sind spürbar, aber stören überhaupt nicht. Sicherlich mag das Spieldesign in der Art eines Gamedev Tycoons nicht jedem gefallen, aber es entwickelt gleichzeitig einen ganz eigenen Charme. Die Schwierigkeit ist nicht zu leicht getroffen, sodass man sich Gedanken machen muss, wie viel Geld man wirklich – insbesondere zu Beginn – in die Filme investieren möchte. Schließlich dauert es etwas, bis die nächsten Filmpreise verliehen werden und wir unseren Film in den Kinos für Einnahmen vermarkten können. Doch dazu müssen wir natürlich auch Filme produzieren, die entsprechend auffallen. Wem also das Genre der Filmstudios gefällt und wer sich mit dem Design anfreunden kann, der erhält hier ein wundervolles Managementspiel mit einem Tiefgang, den ich auf dem ersten Blick nicht erwartet hätte und habe.

Review – Moviehouse – Erstellen wir unsere eigenen Filme
7.5
Grafik
7.5
Sound
8
Steuerung
8.5
Spiele Spaß
8
Preis Leistung
Gesamtwertung 7.9 / 10
Unser Fazit
ENDLICH! Ich kann wieder ein eigenes Filmstudio eröffnen und eigene Filme produzieren und der virtuellen Filmwelt meinen ganz eigenen Stempel aufdrücken. Leider ist es mir noch nicht gelungen, wirklich erfolgreich voran zu schreiten - aber es reizt mich, immer und immer wieder mein Glück zu versuchen!

TopTechNews empfiehlt:

Aktualisiert am 12. Februar 2024 03:43
Michael Barkow
Michael Barkowhttps://www.twitch.tv/gutertag_streaming
1989 erblickte ich das Licht dieser Welt - und bereits 1998 entdeckte ich das Zocken; damals noch mit Command & Conquer: Alarmstufe Rot von 1996. Seitdem bekommt mich die Gamingwelt nicht mehr los. 2005 begann dann für mich die Reise in World of Warcraft und die MMO-Szene hatte mich begeistert. Seitdem habe ich vieles gesehen und erlebt und hüpfe immer mal wieder von einem zum anderen MMO, da ich es nie ganz sein lassen kann. Mit meiner 2015 geborenen Tochter habe ich aber etwas gefunden, dass noch mehr Interesse und Begeisterung weckt. Da das Leben mit Familie tagsüber fesselt, habe ich das Streamen und Zocken am Abend für mich entdeckt. Somit bekommt das Zocken weiterhin seinen Platz in meinem Alltag.

Ähnliche Artikel

- Werbung -

Neueste Artikel