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Montag, April 29, 2024

Review – Cities Skylines 2 – Aufbau einer eigenen Metropole

Simulationen begeistern die Gaming-Welt seit eh und je. Einen besonderen Part nehmen in dieser Welt die City-Building Games ein, zu denen sich seit dem 10. März 2015 auch City Skylines zählen konnte. Die Spielereihe kommt vom Entwickler Colossal Order, welche zuvor Spiele Cities in Motion 1 und 2 entwickelt hatten. Auch der Publisher – Paradox Interactive – ist bei Cities Skylines derselbe, wie zuvor bei Cities in Motion. Und seit 2015 hat sich Cities Skylines stark erweitert und gewandelt durch diverse DLCs. Kein Wunder also, dass Colossal Order sich hier die Mühe macht und einen zweiten Teil entwickelt hat. Seit dem 24.10.2023 ist Cities Skylines 2 für den PC verfügbar – für die Konsolen kommt das Spiel im Frühjahr 2024 heraus. Doch was taugt der Nachfolger – und hat man sich hier Gedanken gemacht? Wir haben für euch im Test einen Blick drauf geworfen.

Die Basis bleibt hierbei wieder die Gleiche: Wir haben eine Landschaft, welche durch verschiedene Anbindungen an die Außenwelt angeschlossen ist und beginnen, hier durch den Bau von Straßen und dem Ausweisen von Baugebieten eine eigene Stadt entstehen zu lassen. Fügt man eine bessere Grafik hinzu und Features, welche die Spieler im Vorgänger vermisst haben, erhält man eigentlich ein solides Produkt. Auch die Kommunikation während der Entwicklung war vorbildhaft, denn die Spieler wurden involviert und nach ihren Interessen gefragt. Hier spürt man, das die Entwickler es wirklich ernst meinte.

Was man beachten muss, ist, dass der Entwickler hier noch vor Release vor der eigenen Performance gewarnt hatte und es Empfehlungen gab, wie man die Einstellungen treffen sollte. Hier setzte man auf eine komplett transparente Kommunikation, was bei den meisten Spieleentwicklungen nicht mehr selbstverständlich ist. Und die Ergebnisse sind durchwachsen gewesen – im Test vor Release waren die Probleme deutlich zu spüren, aber es gab recht zeitnahe einen ersten Patch, der bereits spürbare Besserung brachte. Mit dem Release gab es einen weiteren, der noch mehr Besserung brachte. Und ich muss gestehen, dass ich nur wenig Probleme habe. Mit meiner NVIDIA GeForce RTX 3060 TI gab es nur selten Ruckler oder Aussetzer. Alles in allem kann ich das Spiel bei voller Auflösung genießen.

Aber werfen wir einen Blick auf das Gameplay! Der zweite Teil fällt spürbar komplexer aus, macht es aber wie sein Vorgänger richtig und unterstützt mit einem Tutorial. Und das Einarbeiten in die Mechaniken fällt hier nicht schwer, besonders, wenn man den Vorgänger bereits gespielt hat. Auch die Anordnung der Menüpunkte ist ähnlich, sodass hier keine große Umstellung notwendig ist. So finden sich die größten Änderungen in Gameplay Features wie zum Beispiel dem Wirtschaftssystem oder auch im Straßenbautool. Man spürt die Weiterentwicklung deutlich.

Das beginnt bereits bei einem Thema, das im ersten Teil von Cities Skylines immer wieder aufgefallen ist und mir meine Verkehrs-Systeme oftmals madig gemacht hat. Besonders dann, wenn die Städte wuchsen und Fahrzeuge die Straßen überschwemmten. Insbesondere an Kreuzungen war der Stau vorprogrammiert. Dies löst Colossal Order im Nachfolger, indem man direkt von Beginn an den vielfach gewünschten Kreis dabeihat. Auch können wir Straßen jetzt nachträglich verändern und nicht nur upgraden. So können zum Beispiel Bäume an den Straßenrand platziert werden, oder auch Lärmschutzwände. Ein Abriss der Straße und ein Neubau ist nicht mehr notwendig. Ähnlich findet der Ausbau zur nächst größeren Straße statt, indem man hier das Ersetzentool nutzt. Anliegende Bauzonen werden angepasst, sodass man sich hier viel Nerven und Zeit spart. Lediglich feste Gebäude wie zum Beispiel eine Klinik oder ähnliches werden nicht automatisch versetzt oder abgerissen – hier ist es notwendig, das Gebäude vorher zu versetzen. Auch eine weitere, sehr sinnvolle Neuerung, sind die Parkplätze. Insbesondere bei hoher Dichte sind diese unausweichlich. Solche Themen waren im ersten Teil nur durch Mods möglich. Diese werden übrigens in Cities Skylines 2 nicht mehr über den Steam-Workshop vorhanden sein, sondern nur über Paradox eigner Modplattform.

Doch mit diesen beiden genannten Features hört es natürlich nicht auf. Auch andere Themen aus Mods haben ihren Weg in das fertige Spiel gefunden. Ab einem gewissen Meilenstein schalten wir den Punkt „Kommunikation“ frei. Hier kümmern wir uns um die Postzustellung und auch das Thema Breitbandausbau. Unsere Bürger erhalten durch diese Funkmasten Zugang zum Internet, was die Zufriedenheit weiter steigert. Manche Einrichtungen wie zum Beispiel die Müllhalde oder auch Schulen können wir sinnvoll erweitern, sodass diese effizienter werden.

Zudem fallen die zum Teil kritisierten Leitungen aus dem ersten Teil weg. Möchten wir unsere Stadt nun mit Strom versorgen, so kann dies über Umspannwerke oder direkt am Kraftwerk stattfinden. Besonders schön ist, dass sowohl Stromleitungen als auch Wasser- und Abwasserleitungen direkt unter der Straße verlaufen. Wir schließen die entsprechenden Gebäude wie das Kraftwerk oder die Wasserpumpe nur noch an diese Netze an. Außerdem benötigen unsere Straßen nun regelmäßig eine Wartung. Durch das Befahren, Unfälle oder Witterung können diese beschädigt werden, was natürlich durch den Straßendienst behoben werden muss.

Und mit der Witterung halten auch Jahreszeiten Einzug in Cities Skylines 2. Hierbei erhalten wir nicht nur optische Reize, indem unsere Stadt im Winter verschneit ist. Oder im Herbst sehen wir, wie sich die Blätter der Bäume und Parks verfärben. Auch sollen die Wetterbedingungen Einfluss auf unsere Straßen, den Stromverbrauch und den Verkehr haben. Unfälle gab es tatsächlich mehr während des Winters, aber einen höheren Stromverbrauch habe ich nicht direkt bemerkt – eventuell war meine Stadt aber auch zu Klein dafür.

Der Wirtschaftspunkt fühlt sich knackiger an, als in Cities Skylines, auch wenn das Grundprinzip das Gleiche bleibt. Dennoch hängt der Erfolg unserer Betriebe von mehr Faktoren ab, als früher. So sollten die Arbeitnehmer, Abnehmer und Ressourcenpunkte nicht zu weit voneinander entfernt sein. Dennoch müssen wir sie getrennt bauen, da Einflüsse wie Lautstärke oder auch Umweltthemen hier durchaus einen negativen Effekt auf unsere Bürger haben könnten. Wir können zwar wieder bestimmte Gebiete zur Ressourcengewinnung festlegen, aber anders als im Vorgänger legen wir keinen festen Bereiche mehr an, in denen sich die themenbezogenen Gewerke ansiedeln können. Stattdessen bauen wir ein Standardgebäude für die jeweilige Produktion und weisen ein Abbaugebiet zu. Hier siedeln sich dann all die an, welche direkt mit dem Abbau der gewählten Spezialressource zu tun haben. Bauen wir hier eine Ressource ab und lagern diese, so gilt sie für die komplette Stadt. Und diese abgebauten Güter sind günstiger, als wenn teuer importiert werden müsste. Ein schöner Vorteil ist, dass sich Ressourcen erneuern. So landen wir nicht irgendwann in einer Sackgasse und werden handlungsunfähig.

Weiterhin hat sich das Aufsteigen in den Meilensteinen deutlich verändert. War dieses System ersten Teil noch an die Einwohnerzahl gekoppelt, ist es im zweiten vollständig davon losgelöst. Hier steigern wir unsere Meilensteine durch Erfahrungspunkte, welche wir sowohl durch den Bau von Straßen, Gebäuden und Bauzonen erhalten, als auch durch die Zufriedenheit unserer Bürger. Steigen wir hier auf, erhalten wir Erweiterungspunkte, welche dann direkt in eine neue Stufe gesteckt werden können die eingangs genannten Gebäudes wie Parkplätze darüber freigeschaltet werden.

Doch werfen wir auch einen Blick auf die Hardware Anforderungen. Diese haben bereits vor Release für Diskussionen gesorgt, denn Cities Skylines 2 ist Ressourcenhungrig. Benötigt werden mindestens ein Intel i7-6700K oder ein AMD Ryzen 5 2600X. Empfohlen werden ein i5-12600K oder ein AMD Ryzen 7 5800X. Beim Arbeitsspeicher erwartet Cities Skylines 2 mindestens 8 GB RAM, empfohlen werden hingegen 16 GB RAM. Bei der Grafik ist die Mindestanforderung eine GeForce GTX 970 (4 GB) bzw. eine AMD Radeon RX 480 (8GB). Empfohlen jedoch ist eine GeForce RTX 3080 (10GB) bzw. eine AMD Radeon RX 6800 XT (16 GB). Beim Speicherplatz werden 60 GB benötigt – eine SSD ist hier nicht gesondert aufgeführt, aber kann definitiv nicht schaden.

Wie bereits erwähnt, ist Cities Skylines 2 extrem hungrig, was die Ressourcen angeht. Die Entwickler bei Colossal Order ist das durchaus bewusst. Hier wurde bereits im Test vorab und auch zum Release mit Patches nachgearbeitet und auch in Zukunft will man sich hierauf konzentrieren.

Aber bereits jetzt können wir uns sehr viel Zeit mit der Planung der perfekten Stadt nehmen, denn die Ruckler sind sporadisch und nicht regelmäßig. Zumindest in meinem Test war dies der Fall. Insgesamt ist Cities Skylines 2 genau das Spiel, das ich mir in dieser Hinsicht erträumt habe. Die ausgebauten und neuen Features sind sinnvoll durchdacht. Vor allem freut mich aber, dass nun Jahreszeiten einen festen Platz haben, was das Spiel spannender gestaltet als noch im ersten Teil. So bauen wir unsere Busfahrpläne aus, ergänzen Wasserpumpen und Kraftwerke und behalten dabei immer unsere Bewohner im Blick. Besonders auf die Arbeitslosen habe ich hierbei meinen Blick geworfen, denn ohne Arbeitskräfte leidet relativ schnell die Wirtschaft. Jedes Gewerbe oder auch die Industriegebäude brauchen zwingend Mitarbeiter.

Von mir erhält Cities Skylines 2 eine klare Kaufempfehlung. Trotz seiner Probleme in der Performance und seltenen Rucklern, macht Colossal Order hier alles richtig und liefert eine gute Fortsetzung. Spannend bleibt aber auch, wie sich das Spiel auf Konsolen schlägt, welche erst im Frühjahr 2024 erscheinen. Preislich bekommt ihr Cities Skylines 2 für rund 50 Euro in der Standard Edition oder für 90 Euro in der Ultimate Edition. Letztere enthält neben einem Expansion Pass für noch mehr Küstenflair, drei Radiostationen, zwei Content Creator Packs, ein Asset Pack und das San Francisco Pack. Damit lässt sich unsere Stadt noch kreativer gestalten und ausbauen.

Review – Cities Skylines 2 – Aufbau einer eigenen Metropole
9
Grafik
8.5
Sound
8
Steuerung
9
Spiele Spaß
8
Preis Leistung
Gesamtwertung 8.5 / 10
Unser Fazit
Lange habe ich auf dieses Spiel gewartet und es mir erhofft. Umso glücklicher war ich, als ich es endlich spielen konnte. Sicherlich ist die Performance nicht das, was sich ein Entwickler zum Release erträumt - aber es gibt auch wesentlich schlimmere Zustände. Das was Colossal Order hier zum Release abliefert, kann sich sehen lassen. Zumal eine sehr offene Kommunikation stattgefunden hat zu jeder Zeit. Auch das ist heutzutage keine Selbstverständlichkeit mehr. Ich habe auf jeden Fall meine Freude mit dem Spiel und werde diese auch mit Sicherheit noch lange haben!

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Aktualisiert am 23. April 2024 17:18
Michael Barkow
Michael Barkowhttps://www.twitch.tv/gutertag_streaming
1989 erblickte ich das Licht dieser Welt - und bereits 1998 entdeckte ich das Zocken; damals noch mit Command & Conquer: Alarmstufe Rot von 1996. Seitdem bekommt mich die Gamingwelt nicht mehr los. 2005 begann dann für mich die Reise in World of Warcraft und die MMO-Szene hatte mich begeistert. Seitdem habe ich vieles gesehen und erlebt und hüpfe immer mal wieder von einem zum anderen MMO, da ich es nie ganz sein lassen kann. Mit meiner 2015 geborenen Tochter habe ich aber etwas gefunden, dass noch mehr Interesse und Begeisterung weckt. Da das Leben mit Familie tagsüber fesselt, habe ich das Streamen und Zocken am Abend für mich entdeckt. Somit bekommt das Zocken weiterhin seinen Platz in meinem Alltag.

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