Eltern legen bei der Auswahl von digitalen Spielen für ihre Kinder großen Wert auf Jugendschutz. Eine wichtige Orientierung gibt ihnen dabei die Arbeit der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) mit ihren Beratungsangeboten und Alterskennzeichen für Games. Das ergeben Daten aus einer repräsentativen Umfrage unter Eltern mit im Haushalt lebenden Kindern im Alter zwischen 6 und 17 Jahren in Deutschland. Erstellt wurde die Studie vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut YouGov im Auftrag der USK. Auszüge aus der Studie werden auf dem Festakt anlässlich des 30. Jubiläums der USK am 9. Oktober 2024 in Berlin vorgestellt.
Elisabeth Secker, Geschäftsführerin der USK: „Die Studie belegt, dass Eltern und Erziehende den Jugendschutz bei Games ernst nehmen und die Alterskennzeichen der USK eine zentrale Orientierung bieten. Das positive Signal: Dank der richtigen Werkzeuge wie Alterskennzeichen, Zusatzhinweise und Jugendschutzeinstellungen auf Konsolen und Geräten, wird Kinder- und Jugendschutz in den Familien heute an vielen Stellen schon aktiv umgesetzt. Die Daten zeigen auch, in welchen Bereichen noch Potenziale sind. Insbesondere wünschen sich Eltern noch mehr Informationen zu technischen Jugendschutzeinstellungen oder etwa eine einheitliche Alterskennzeichnung auf allen Plattformen“
Teamwork bei der Spieleauswahl
Computer- und Videospiele sind fester Bestandteil im Alltag vieler junger Menschen. 65 Prozent aller Kinder und Teenager im Alter zwischen 6 und 17 Jahren spielen mehrmals pro Woche. Die Auswahl der Spiele treffen in mehr als drei von vier Fällen Kinder und Eltern gemeinsam. 42 Prozent der Eltern geben an, die Spiele gemeinsam mit den Kindern auszusuchen. In 36 Prozent der Fälle müssen die Kinder ihre Eltern um Erlaubnis fragen bevor sie ein Game nutzen. Die Entscheidung über die Spieleauswahl obliegt nur in der Minderheit den Kindern oder Eltern allein.
USK als wichtige Orientierungsquelle
Sowohl der Jugendschutz bei Games als auch eine einheitliche Alterskennzeichnung sind Eltern sehr wichtig. Dabei vertrauen sie der Arbeit der USK. Jeweils über 80 Prozent der Eltern und Erziehenden geben an, dass die USK eine wichtige Institution ist und die Alterskennzeichen der USK sowie die erweiterten Alterskennzeichen durch zusätzliche Hinweise eine wichtige Unterstützung bei der Auswahl von digitalen Spielen bieten. Noch höher liegen diese Werte bei Eltern von Kindern, die mehrmals in der Woche spielen. Dabei kennen drei Viertel der Eltern auch die Bedeutungen der verschiedenen USK-Kennzeichen. Häufigster Berührungspunkt ist in 74 Prozent der Fälle die Spieleverpackung, gefolgt von Spieleplattformen im Netz (56 Prozent). Auch die allgemeine Wahrnehmung der Kennzeichnungen fällt positiv aus: 86 Prozent halten sie für wichtig, jeweils 84 Prozent für hilfreich, notwendig und verständlich.
Zusätzliche Hinweise in der Alterskennzeichnung
Seit Januar 2023 werden bei neu eingestuften Games neben der Alterskennzeichnung Zusatzhinweise zu den Gründen der Altersfreigabe wie „Gewalt“ oder „Druck zum Vielspielen“ sowie zu enthaltenen Online-Funktionen wie „Chats“, „In-Game-Käufe“ oder „Standortweitergabe“ angegeben. Diese ergänzenden Hinweise werden von 85 Prozent der Eltern als hilfreich angesehen. Auch hier zeigt sich: Insbesondere Eltern von häufiger spielenden Kindern finden die Zusatzhinweise hilfreich. Die Hinweise zu Online-Funktionen in Games bewirken mehrheitlich, dass Erziehende das Gespräch mit dem Kind über das Spiel und potenzielle Risiken führen (51 Prozent) und technische Einstellungen zur entsprechenden Kostenkontrolle aktivieren (51 Prozent). Auch gezielte Vereinbarungen zwischen Eltern und Kindern werden als gute Maßnahme gesehen (46 Prozent). Lediglich 4 Prozent der Eltern würden bewusst keine Maßnahme ergreifen, wenn ein Spiel mit derartigen Hinweisen gekennzeichnet ist.
Seit ihrer Gründung 1994 hat die USK in rund 56.000 Verfahren Computer- und Videospiele auf ihre Jugendschutzrelevanz hin geprüft und Alterskennzeichen vergeben. Rund 2.500 verschiedene Firmen aus über 60 Ländern stellten in den 30 Jahren USK-Prüfanträge für ihre Games. An den Prüfergebnissen sind ein Pool an rund 50 unabhängigen Jugendschutzsachverständigen sowie staatliche Vertreter*innen der Obersten Landesjugendbehörden beteiligt. Die Spruchpraxis aus den Entscheidungen der unabhängigen Prüfgremien werden seit mehr als zehn Jahren auf das automatisierte Selbstklassifizierungsverfahren der International Age Rating Coalition (IARC) übertragen, über das im Jahr ca. 2 Millionen Alterskennzeichen auf digitalen Spieleplattformen vergeben werden.
Über die Studie
Bei der Studie handelt es sich um eine repräsentative Online-Umfrage unter Eltern und Erziehungsberechtigten mit im Haushalt lebenden Kindern im Alter zwischen 6 und 17 Jahren in Deutschland. Erstellt wurde die Studie vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut YouGov im Auftrag der USK im Juli 2024 (n=1.001).