Softwarelizenzierung ist vielleicht kein Thema für Gutenachtgeschichten, aber sie ist weitaus abwechslungsreicher, als es auf den ersten Blick scheint. In Europa – und insbesondere im regulierungsfreudigen Deutschland – ist die Softwarelizenzierung ein fein abgestimmtes Instrument. Es geht nicht darum, eine Software zu besitzen wie einen Toaster. Es ist eher so, als würde man sich von einem Nachbarn eine schicke Kaffeemaschine ausleihen, mit dem Hinweis: „Bitte nur sonntags benutzen, nicht öffnen und auf keinen Fall an Freunde weitergeben.“
Was genau ist also eine Softwarelizenz? Es handelt sich um die Erlaubnis des Urheberrechtsinhabers – oft der Entwickler oder ein Unternehmen – eine Software unter bestimmten Bedingungen zu nutzen. Ohne diese Erlaubnis könnte das Öffnen der ausführbaren Datei technisch gesehen einen Rechtsverstoß darstellen. Das deutsche Recht stützt dies durch das Urheberrechtsgesetz und Vertragsregeln im Bürgerlichen Gesetzbuch, was bedeutet, dass sogar Ihr PDF-Viewer mit rechtlichen Kleingedrucktem versehen ist.
Ein Beispiel gefällig?
Nehmen wir Microsoft Office als Beispiel. In Deutschland können Sie eine unbefristete Lizenz (einmalige Gebühr) erwerben oder ein Abonnement über Microsoft 365 abschließen. In beiden Fällen erwerben Sie nicht die Software selbst, sondern die Nutzungsrechte. Und wehe, Sie installieren Ihre Einzelplatzlizenz auf fünf Computern im Pausenraum Ihres Büros.
Nehmen wir ein etwas anderes Beispiel: Online-Casinos. Der neu regulierte Online-Glücksspielmarkt in Deutschland rückt Softwarelizenzen wie kaum ein anderer Bereich in den Fokus. Casino-Betreiber entwickeln die sich drehenden Walzen nicht selbst. Stattdessen lizenzieren sie Plattformen von Softwareanbietern wie Evolution, Novomatic oder Playtech. Diese Verträge gehen weit über das Übliche hinaus. Dabei arbeiten sie natürlich auch mit Lizenzen aus dem Ausland, um ein möglichst breitgefächertes Angebot anbieten zu können.
Sie enthalten Klauseln zur Überprüfung der Spielfairness, zur Integration von Selbstausschlussregistern und zur Einhaltung der DSGVO (die deutsche Umsetzung der EU-Datenschutz-Grundverordnung). In vielen Fällen werden Softwareanbieter über Umsatzbeteiligungsvereinbarungen oder Gebühren pro Spiel bezahlt. Aufsichtsbehörden wie die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder können die technische Ausstattung – einschließlich der Lizenzverträge – überprüfen, um sicherzustellen, dass alle die Regeln einhalten. Es steht also viel auf dem Spiel.
Proprietäre Lizenzen im deutschen Kontext
Proprietäre Lizenzen sind das, was die meisten Menschen ohne zu zögern nutzen. Wenn Sie für Adobe Photoshop oder AutoCAD bezahlen, schließen Sie einen proprietären Lizenzvertrag ab. Sie erhalten das Recht, die Software zu nutzen, in der Regel unter bestimmten Bedingungen – auf einem Gerät, für einen Benutzer, für einen bestimmten Zweck.
Deutsche Unternehmen, insbesondere im Ingenieurwesen und in der Architektur, verwenden häufig Floating-Lizenzen für Tools wie Siemens NX oder Autodesk Revit. Diese Lizenzen sind an einen Netzwerkserver gebunden und können von mehreren Benutzern gemeinsam genutzt werden – ideal für Teams, die nicht alle gleichzeitig Zugriff benötigen. Es ist wie eine Firmenparkkarte: Es spielt keine Rolle, wer sie benutzt, solange nur ein Auto auf dem Parkplatz steht.
Hinzu kommt noch eine steuerliche Besonderheit. Wenn ein ausländischer Softwareanbieter einem deutschen Unternehmen das Recht zur Änderung, Weitergabe oder Unterlizenzierung der Software gewährt, kann die Lizenz mit einer Quellensteuer von 15 % belegt werden. Das ist eine Überraschung, die viele Start-ups auf schmerzhafte Weise erfahren, wenn sie versuchen, in den deutschen Markt zu expandieren. Eine Standard-Benutzerlizenz – beispielsweise für ein Team, das Slack oder Zoom nutzt – fällt jedoch in der Regel nicht unter diese Steuerkategorie.
Deutschland ist zwar vollständig in die Cloud-Kultur eingetaucht, hält aber immer noch am Konzept der unbefristeten Lizenzen fest. Viele Nutzer bevorzugen Software, die sie „besitzen“ (oder zumindest unbegrenzt nutzen) können, auch wenn Abonnementmodelle wie Adobe Creative Cloud oder Microsoft 365 zum Standard werden. SAP, Deutschlands eigener Software-Riese, bietet mittlerweile beide Optionen an: traditionelle Lizenzen und cloudbasierte Modelle.
Die Open-Source-Symphonie
Open-Source-Lizenzen bringen ihre eigene reizvolle Komplexität mit sich. Unter Lizenzen wie der GPL oder MIT gewähren Entwickler den Nutzern das Recht, ihre Software frei zu nutzen, zu verändern und zu verbreiten – solange sie die Bedingungen einhalten. Wenn Sie beispielsweise eine GPL-lizenzierte Bibliothek in Ihrer Software verwenden, müssen Sie auch Ihren eigenen Code weitergeben, wenn Sie diese verbreiten. Das ist die Software-Version von „Pay it forward“.
Deutschland ist ein lautstarker Befürworter von Open Source. Lokale Behörden und öffentliche Einrichtungen setzen offene Software ein, um Kosten zu sparen, Transparenz zu gewährleisten und digitale Souveränität zu wahren. Ein Beispiel dafür ist die viel beachtete (und später teilweise rückgängig gemachte) Umstellung Münchens auf Linux und LibreOffice. Als Gründe für den Wechsel nannte die Stadt Lizenzkosten und die Bindung an einen bestimmten Anbieter.
Es gibt auch regionsspezifische Lizenzen. Die Deutsche Freie Software-Lizenz (D-FSL) und die EU-Öffentliche Lizenz (EUPL) passen den Geist der Open Source an die europäischen Rechtsrahmen an. Diese Lizenzen enthalten Formulierungen, die besser mit den lokalen Gesetzen und Rechtssystemen vereinbar sind. Es handelt sich nicht nur um rechtliche Übersetzungen, sondern um Neuinterpretationen für lokale Gegebenheiten.
Und vergessen Sie nicht die doppelte Lizenzierung. Nehmen Sie Qt, das Framework hinter vielen plattformübergreifenden Anwendungen. Qt ist sowohl unter der GPL (für Open-Source-Entwickler) als auch unter einer kommerziellen Lizenz (für diejenigen, die ihren Quellcode nicht offenlegen möchten) verfügbar. Mit dieser Strategie können Entwickler sowohl Befürworter freier Software als auch Unternehmenskunden mit tieferen Taschen bedienen.

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