Rauch erfüllt die Luft und die Schreie hallen noch nach. Du schließt die Augen und atmest tief durch. Zitternd klammerst du dich an eine notdürftig zusammen gebaute Schaufel. Während der Schlachtenlärm tobt, gehst du zum Schweinestall und wirfst den Tieren vergammelte Nahrungsmittel zu. In der Burg liegt dein ehemaliger Nachbar und erholt sich von dem letzten Streifzug der letzten Nacht.
So oder so ähnlich könnte eine Situation aus Siege Survival Gloria Victis aussehen. In der mittelalterlichen Welt von Gloria Victis seid ihr ein einfacher Bürger einer Stadt – die allerdings belagert wird durch eine Feind. Gemeinsam mit ein paar anderen Bürgern ist es an euch, die letzten Verteidiger am Leben zu erhalten, bis die Verstärkung von ausserhalb nachrückt. Wie lange das dauern wird, wisst ihr nicht. Das Schicksal der Stadt und deiner Begleiter liegt damit immer in den eigenen Händen.
Damit die Verteidiger eine Chance haben, ist es an den letzten Bürgern, Ressourcen zu suchen und Waffen und Rüstungen zu reparieren. Gleichzeitig wollen natürlich auch Nahrungsmittel und Wasser beschafft werden, um euch, die Tiere und die Verteidiger am leben zu erhalten.
Doch die Nächte sind gefährlich – Patrouillien streifen durch die Straßen der zerstörten Stadt und zögern nicht, wenn sie jemanden erblicken. Gleichzeitig gibt es ein paar Bewohner, die noch in der Stadt gefangen sind und eure Unterstützung brauchen. Aber immer setzen die knappen Ressourcen einen unter Druck und bedrohen den Erhalt der Verteidigung. Die letzten Nahrungsmittel lieber den Verteidigern zukommen lassen oder für sich und seine Mitbürger aufbewahren? Das Überleben ist in diesem Spiel gnadenlos und erfordert wirklich viel von euch.
Die Stadt teilt sich in vielen verschiedene Bereiche auf, von denen in der aktuell vorhandenen Demo nicht alle begehbar sind. Darüber hinaus trennen versperrte Wege euch davon ab – erst durch den Einsatz von Waffen wie zum Beispiel einer Axt oder durch Schlüssel und Schaufeln, werden die Wege befreit und eröffnen nicht nur Abkürzungen. Im Hafen zum Beispiel könnten Soldaten angeschwemmt werden, welche die Garnison verstärken könnten, wenn man ihnen mit Bandagen und Medizin zu neuer Kraft verhilft. Auch wenn in der Demo wie bereits erwähnt nicht jeder Bereich verfügbar ist, gibt es dennoch ausreichend zu entdecken und zu erfahren – die Geschichte, welche sich hier entfaltet, ist erfrischend neu und bedient sich dennoch bekannter Mechaniken. Ein sehr starker Genrebruder ist hier definitiv This War of Mine. Das Prinzip ähnelt sich, wenngleich die Streifzüge durch die Stadt sich hier wesentlich frischer spielen.
Die Spirale aus Erkunden, Aufbau und Überleben ist hier sehr knackig gestaltet. Das Tutorial führt in den ersten Spieltagen an verschiedene Funktionen heran und zeigt Schritt für Schritt auf, was benötigt wird. So schaltet man zum Beispiel erst nach ein paar Einsätzen frei, dass auch Soldaten mit Nahrungsmitteln und Wasser versorgt werden wollen. Oder das Erkunden hinter den feindlichen Linien um zu erfahren, wie viele Soldaten wann angreifen werden.
In meinen gesamten Probedurchläufen ist es mir nicht einmal gelungen, das Ende zu erreichen. Der Frustfaktor ist wirklich hoch, aber mit jedem Durchlauf findet man neue Wege und Ideen, wie man etwas angehen möchte. Gleichzeitig bedrohen natürlich die Patroullien die Bürger. Nahrung ist immer knapp und tatsächlich eng bemessen. Es gibt zwar einen Garten, den man im späteren Verlauf bauen kann – aber das Holz hierfür ist knapp!
Besonders schön: Obwohl das Spiel nach wie vor nur eine Previewversion ist, hatte ich keine schwerwiegenden Bugs und Probleme. Das „größte Problem“, welches ich hatte, war ein Absturz beim Beenden des Spiels. Durchaus verkraftbar. Die fehlenden Bereiche fallen auch gerade am Anfang nicht tiefer ins Gewicht – für das wahre Erlebnis genügen die Bereiche aus der Demo.
Ich persönlich freue mich bereits jetzt auf den vollständigen Release dieses Spiels. Hier erwartet uns eine gelungene Mischung auf Survival und Strategie. Die Bedrohung ist spürbar und allgegenwärtig – und dabei sind die feindlichen Soldaten tatsächlich eher die geringere. Auch Krankheiten bedrohen die Bürger, wenn diese zu lange im Regen gearbeitet oder in der Nähe von Leichen sein mussten.
Es bleibt spannend, wie sich das Spiel weiterentwickelt. Wir bleiben auf jeden Fall an dem Thema dran!









