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Freitag, März 29, 2024

Review: The Quarry – Nach dem Feriencamp beginnt der Horrortrip

Einmal im Ferienlager… So fangen bekanntlich die ein oder andere lustige Story an. Aber in Hackett Quarry, einem fiktiven Ferienlager musste der Test ein wenig umgestellt werden in: “Einmal, nach dem Ferienlager…” . Nur, ob überhaupt jemand überlebt um diese Geschichte erzählen zu können liegt allein in eurer Hand.

Supermassive Games und 2K nehmen euch mit auf ein Horrortrip in dem ihr den Weg maßgeblich bestimmt und ob die Richtung, mit euren getroffenen Entscheidungen auch so wie ihr es wollt ausgeht, wird sich zeigen.

The Quarry, ein geistiger Nachfolger vom damaligen Erfolgs Game Until Dawn nimmt euch mit auf einen Trip, den ihr nicht so schnell vergessen werdet. Eine Mischung aus interaktiven Film, Erkundungstouren und QuickTime Events ist die grundlegende Basis für The Quarry und getroffene Entscheidungen können harte Konsequenzen nach sich ziehen… Nicht immer sofort, aber seid euch gewiss, jede Aktion hat früher oder später eine Reaktion.

Kurz vorweg, es wird Spoiler geben! Ohne wird man schwer auskommen um zu zeigen, was euch erwartet. Aber dennoch seid ihr selbst für euren Weg zum Ende verantwortlich, wovon es 186 verschiedene geben soll. Also, selbst wenn ihr euch Spoilern lasst, wird euer Weg wahrscheinlich anders sein als meine bisherigen Runden. Wer also nur etwas wissen möchte, was das Gameplay und dem generellen Aufbau von The Quarry angeht, sollte weiter scrollen bis zur Entwarnung.

Wir starten mit dem Prolog und befinden uns mit Laura und Max auf dem Weg nach Hackett Quarry. Die beiden Betreuer im Feriencamp sind zwar einen Tag zu früh dran, aber der Leiter des Camps, Chris Hackett sollte nach ihrer Nachricht ja eigentlich schon vor Ort sein… Hoffentlich. Im Gespräch zwischen den beiden dürft ihr bereits die ein oder andere Antwort auswählen und kurze QuickTime Events stimmen euch ein, auf das, was noch vor euch liegt. Die bis hier entspannt verlaufen Fahrt nimmt ein abruptes Ende als etwas auf der Straße auftaucht, die zwei von der Straße abkommen und in die Tiefen des Waldes rasen.
Jetzt können wir uns zum ersten Mal frei bewegen und schlüpfen in die Rolle von Laura. Nachdem wir Max beim Reparieren helfen, wird sie aber durch ein Geräusch und leise Stimmen in den Wald gelockt und findet dort mysteriöse Dinge… Ein Werbeplakat eines Zirkus? Einen zerbrochenen Zirkuswagen, oder ist es ein Käfig?

Aufgeschreckt durch eine merkwürdige Stimme rennt sie zurück und dank der Hilfe eines Polizisten (sehr verdächtig) bekommen die Teenager ihren Wagen zurück auf die Straße. Auf die Anweisung des Polizisten, ihre Reise beim nächsten Motel bis zum Tagesanbruch zu unterbrechen, treffen die zwei die einzig logische Entscheidung… Sie fahren natürlich nicht dorthin, sondern weiter zum Camp. Der klassische Horrorfilm der ’90-’00 lässt Grüßen.

Kurzer Zeitsprung, um euch nicht alles zu verraten!

Das Feriencamp neigt sich dem Ende zu und die letzten Kids sind abgereist. Zurück bleiben die Betreuer Jacob, Emma, Abigail (Abi), Kaitlyn, Nick, Ryan und Dylan. Jeder der Charakter bedient ein bestimmtes Klischee, wie es im Buche steht. Der coole sportliche Typ mit weichem Kern, der etwas nerdige Typ, die “Schöne”, der schüchterne Kerl und so weiter. Im Laufe des Spiels übernehmt ihr nach und nach jeden der Charaktere und trefft in der jeweiligen Situation für sie die Entscheidungen.

Durch eine etwas dumme Entscheidung (ja, dumm ist hier zutreffend) eines Gruppenmitglied muss sich die Abreise aber verschieben. Ganz zum Missfallen des Campleiters Chris, der den Teenagern die Schlüssel zum Haupthaus mit einer einfachen Anweisung übergibt: “Bleibt drinnen und geht nicht raus, bis ich morgen wieder da bin.” Und verlässt im Anschluss panisch mit seinem Wagen das Gelände.

Einfache Anweisung, jap… Aber das wäre zu einfach und die Gruppe entschließt sich den ungeplanten, verlängerten Aufenthalt durch eine Lagerfeuer-Party ausklingen zu lassen. Zweite Entscheidung wo sich der Zuschauer an den Kopf fassen würde, wäre ja zu schön, wenn alle tun würden, was man ihnen sagt.

Von nun an lasse ich euch allein mit der Story, denn die Jagd beginnt… Nur wer seid ihr? Jäger, der Gejagte, einfache Beute. Ein lässt sich aber schonmal vorwegsagen: Ihr seid definitiv zur falschen Zeit am falschen Ort, gepaart mit dem jugendlichen Leichtsinn einiger Teenager. Es wird spannend.

Die Geschichte wird in verschieden Kapitel vorangetrieben, in denen ihr mehrmals die Charaktere wechselt, mal bist du allein unterwegs und manchmal zu zweit. In den Bereichen, wo ihr euch frei bewegen könnt, gibt es so einiges zu entdecken. Manch ein Hinweis versteckt sich hier und da oder seltsame Tarot Karten lassen euch zwischen den Kapiteln in eine mögliche Zukunft blicken (wer diese skurrile alte Dame zwischen den Kapiteln ist, findet ihr schon schnell genug selber raus).

Gameplay oder Movieplay?

The Quarry ist geprägt von Filmsequenzen’ und Gesprächen, dürft mit den Figuren aber auch die Umgebung im begrenzten Rahmen erkunden. Die Bereiche des Camps sind immer abgeschlossene Zonen, in denen ihr euch bewegen könnt, um nach Hinweisen zu suchen oder um einen Ausweg aus diesem Horror zu finden.

Jeder noch so banal erscheinende Entscheidung kann weittragende Konsequenzen haben. Eine flapsige Antwort oder Zustimmung auf eine Reaktion gegenüber einem Begleiter kann das Blatt zum Guten oder Bösen wenden (je nachdem, was man vorhat).

In Gesprächen kommt man sehr oft in Situationen und denen es heißt, sich zu entscheiden wie man das Gespräch mit seinem Gegenüber am Laufen hält, in der Regel kann man hier alle Zeit der Welt um in Ruhe abzuwägen welche Antwort man geben möchten. Jede Antwort hat einen Effekt, sei es eine Abzweigung, die genommen wird oder eine Änderung des zwischenmenschlichen Verhältnisses in der Gruppe.

Aber nicht nur in Gesprächen werden Entscheidungen getroffen, sondern auch im Handeln mit der Umgebung. Öffne ich die Tür mit einem gekonnten Fußtritt oder knacke ich das Schloss leise mit einer Haarspange. Nehme ich den alten Teddy mit oder lasse ihn liegen… Immer wieder werdet ihr vor Situationen gestellt, die euch überlegen lassen, was mögliche Konsequenzen sein könnten. Was passiert, wenn ich die geheime Tür öffne? Ist dort ein Lagerraum, wartet dort schon der Tod mit geladener Waffe oder scharfen Krallen auf mich? Vielleicht lasse ich die Tür auch zu und will überhaupt nicht wissen, was dort ist oder verpasse ich die Chance einen Fluchtweg für später zu öffnen… Immer wieder gerät man in den Zwiespalt zwischen Neugier und Vernunft.
Jeder kennt doch die Situation aus Filmen, wo man als Zuschauer vorm Fernseher mitfiebert und sich fragt, warum der Protagonist die Tür nicht aufmacht, jetzt dürft ihr selber die Entscheidung treffen, musst aber auch mit möglichen Folgen leben oder sterben.

Ganz so ruhig, mit viel Zeit zum überlegen habt ihr aber nicht immer. Denn es warten auch allerhand QuickTime Events auf euch. Wer also ganz entspannt den Controller zur Seite legt, um in die Chipstüte zu greifen, kann das schnell bereuen und eine plötzlich auftretende Situation läuft schnell aus dem Ruder. Aber keine Angst, es wird nicht kompliziert, mit einer Abfolge von 20.000 Tasten in Folge und einem Timing wo selbst Chuck Norris seine Probleme hätte (nein, Chuck Norris hat nie Probleme). Ein Druck einer Taste (Richtungstasten oder der Aktionstaste) am Controller, kurzes Button-Smashing oder ein Schuss mit einer Waffe sind schon das höchste der Gefühle. Seid euch aber gewiss, dass auch diese, vielleicht sogar besonders diese Events vor großen Schaden beschützen können, wenn sie erfolgreich sind.

Kein Charakter ist sicher, jeder kann überleben (sogar alle), es können aber auch alle sterben. Auch gibt es mehrere Wege wie jemand das zeitlich segnen kann, wiederum kann eine getroffene Entscheidung durch eine andere wieder relativiert werden. Die Grundstory ist gegeben, aber die Regie führt ihr.

Nach dem ersten Durchlauf ermöglicht euch das Spiel drei Entscheidungen, die zum Tod eines Charakters geführt haben rückgängig zu machen. Diese Option sollte aber mit Vorsicht genutzt werden. Aus leidlicher Erfahrung wurde ich beim Versuch einen Charakter zu retten, vom finalen Kapitel fast bis zum Anfang zurückgeschickt, da ich wohl hier bereits die wegweisende Entscheidung getroffen habe. Der negative Punkt an der Geschichte ist, dass auch der Speicherstand hierher zurückgesetzt wird und der Rest eures bereits beschritten Weges wird überschrieben. Auch wenn es eine Warnung gibt, aber dass es so weit zurückspringt, damit habe ich nicht gerechnet.

Neben dem einfachen Solo Story Modus könnt ihr im Couch Koop die Geschichte erleben, indem ihr den Controller weiter gebt und so wahrscheinlich zu anderen Entscheidungen kommt als im Solospiel.

Die nächste Alternative ist, dass ihr einfach Platz nehmt und die Geschichte so erlebt, dass alle überleben oder auch sterben.

Der Wiederspielwert bei The Quarry ist, bedingt durch die vielen unterschiedlichen Antwortmöglichkeiten und Wege sehr hoch. Nach meinem ersten Durchlauf, in dem ich mich im letzten Kapitel leider doch noch von zwei Charakteren trennen musste, war die Motivation geweckt einen ganz anderen Weg zu gehen.

The Quarry gibt es in der einfachen Standardversion und der Deluxe Edition.
Zusätzliche Inhalte der Deluxe Edition neben dem Hauptspiel:

  • Sofortiger Zugriff auf das Todes-Rücklauf-System
  • Blutbad-Filmmodus
  • Horror-Grafikfilter-Paket

The Quarry ist für Playstation 4, Playstation 5, Xbox one, Xbox Series und PC verfügbar.

Review: The Quarry – Nach dem Feriencamp beginnt der Horrortrip
7.5
Grafik
8.5
Sound
7.5
Steuerung
8.5
Spiele Spaß
7.5
Preis Leistung
Gesamtwertung 7.9 / 10
Unser Fazit
The Quarry ist ein interaktiver Horrorfilm, in dem euch 2K und Supermassive Games auf einen Trip mitnehmen, den ihr so schnell nicht vergessen werdet. Jede Entscheidung hat seine Konsequenz, jede Abzweigung bedeutet einen anderen Weg Richtung Ziel. Mit seiner relativ kurzen Spielzeit von etwa 10 Stunden verleitet The Quarry dazu, die Geschichte mehrmals erleben zu wollen und alternative Wege zu beschreiten. Stellt euch dem Grauen welches tief in den Wäldern um Hackett Quarry auf euch wartet und setzt dem Spuk ein Ende bevor es euch ein Ende setzt.

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Aktualisiert am 9. März 2024 12:57
Christian Kleinheider
Christian Kleinheiderhttps://www.twitch.tv/garfield_topgamingnews
Ich heiße Christian und mit meinen Baujahr ´81 gehöre ich zu den älteren Eisen der Gamer, wobei ich damit aber immer noch nahe am europäischen Altersdurchschnitt liege :) Ich lebe mit meiner kleinen Familie (meiner Frau, meinen Töchtern und ner Hand voll Haustieren) im Osnabrücker Land. Meine Leidenschaft zum Zocken fing Weihnachten 1990 mit dem Urgesteine der Konsolen, dem Game Boy an. Und mit den Jahren habe ich so einige Konsolen und Computersysteme durch, C64, SNES, N64, GC, WII, PS1, PS2, PS3, XBOX ONE S und PC. Bei den Spielen selbst hatte ich nie ein eindeutiges Genre dem ich nachgehe, es gab seine Phasen aber nie einen roten Faden der sich durchgezogen hat. mal waren es die J´n´R, dann Sport (von FiFA, NBA, NHL), denn Rennsport Spielen (GT, F1,...), Shooter, RPs, MMORPG, EZStrategie, Aufbausimus,... die Liste könnte ich ewig weiter führen. Nur MOBAs haben mich nie wirklich fixen können. Aber die Geschmäcker sind halt verschieden. Wenn ihr Interesse habt dürft ihr mich gerne adden. Bei Twitch bin ich auch zu unterschiedlichen Zeiten unterwegs und würde mich über einen follow freuen. Twitch: Garfield2808 Steam : Chris2808 Origin: chris28081 GuildWars: christian.5724 XBOX: Garfield288

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