Nachdem Warner Bros Games den Release bereits mehrfach verschieben musste, war es am 10.02.2023 endlich so weit und Hogwarts Legacy wurde für PC und die Next-Gen-Konsolen Playstation 5 und Xbox Series X/S veröffentlicht. Besitzer von Playstation 4, Xbox One und Nintendo Switch müssen aber leider noch bis April, beziehungsweise Juli warten, um sich ins Abenteuer von Magie, Zauberern und Hexen zu stützen.
Die Erwartungen an das Game waren von vornherein sehr hoch angesetzt und vor allem bei der Fanbase des Franchise rund um Harry Potter wurde von Nachricht zu Nachricht nervöser auf die Dinge, die da auf sie zukommen.
Kurz vorweg, Hogwarts Legacy ist nicht nur was für Fans des Franchise, auch Freunde von Open World Adventures sind hier sehr gut aufgehoben. Selbstverständlich schadet es nicht, wenn man schon mal davon gehört hat.
Spoileralarm! Es wird ein paar Informationen aus den ersten Spielabschnitten geben, ihr wurdet also gewarnt.
Die Geschichte spielt im 19. Jahrhundert, viele Jahre bevor Harry Potter das Licht der Welt erblickt und Tom Marvolo Riddle aka Lord Voldemort lässt ebenfalls noch lange auf sich warten.
Unser Start ins Spiel startet mit dem Charaktereditor, der zwar nicht so viele Freiheiten lässt, was zum Beispiel individuelle Anpassungen von Gesichtsproportionen angeht. Aber es stehen dennoch reichlich Optionen und Details zur Auswahl, die euch sehr viele Möglichkeiten zur Zusammenstellung eurer Hexe oder Zauberer geben.
Mit einer Voreinstellungen, mit der Auswahl von 30 Charaktermodellen legt ihr den Grundstein zur weiteren Individualisierung, wie verschiedene Gesichtsformen, 50 Frisuren, Gesichtsdetails wie Sommersprossen, Muttermale, Augenbrauenformen und schließen alles letztendlich mit der Vergabe eines Namen und Wahl des Schwierigkeitsgrads ab.
Auf geht’s in deine Geschichte voller Magie und Geheimnisse rund um Hogwarts!
Wer die Geschichte um Harry kennt, weiss dass angehende Zauberer und Hexen ihre Einladung an die Schule für Hexerei und Zauberei mit 11 Jahren erhalten. Uns erreicht diese Einladung allerdings erst im Alter von 15 Jahren und wir starten somit im fünften Jahrgang… Warum??? Na na na, ich habe zwar von Spoilern gesprochen, aber hier etwas zu verraten wäre definitiv ein wenig zu viel des Guten.
Wie dem auch sei, auf Anforderung des Ministeriums für Hexerei und Zauberei bekommen wir vor Schulantritt Professor Fig als Mentor an die Seite gestellt, der uns im Vorfeld die essenziellen Grundlagen beigebracht hat. Mit ihm und einem Mitarbeiter des Ministeriums machen wir uns auf den Weg Richtung Hogwarts. In der fliegenden Kutsche sprechen die beiden Herren über einen kleinen Behälter, der mit einer ihnen unbekannten Art Magie versiegelt zu sein scheint, die wir auf unerklärliche Art erkennen und auch nutzen können. So nimmt das Tutorial seinen Anfang, in dem uns die grundlegenden Bewegungen nahegelegt werden, erste Zaubersprüche erlernen und uns gegen erste Gegner beweisen müssen. Nach etwa 45 Minuten kommen wir schließlich in Hogwarts an und der Schulalltag soll beginnen.
Gryffindor, Slytherin, Rawenclaw oder Hufflepuff?
Genau wie in der Romanvorlage erfolgt die Zuteilung neuer Schüler in die einzelnen Häuser über den sprechenden Hut. Dieser sabbelt euch zu und ihr müsst 2 Fragen beantworten, mit deren Antworten euch der Hut zu einem der vier Häuser einteilt. Aber keine Angst, die Zuteilung ist in erster Instanz nur eine Empfehlung und ihr könnt selber wählen, wo ihr hin wollt, wenn euch die Aussage des Hut nicht gefällt.
Ab jetzt sind wir so richtig angekommen und dürfen uns fortan offiziell als Schüler Hogwarts betiteln.
Hauptaufgaben, Nebenmissionen, Erkundungen? Was kann ich machen, was sollte ich machen? Nur leider kein Quidditch.
Allgegenwärtig sind die Hauptmissionen, um euch in der Geschichte voranzutreiben. Ob ihr diese aggressiv vorantreibt oder euren Focus auf andere Dinge legt, ist euch überlassen, denn überall gibt es Ablenkungen. Auch wenn das Spiel über einen Tag-Nacht-Zyklus verfügt, zwingt euch aber nichts und niemand zum Beispiel in eine Unterrichtsstunde, wenn ihr über 3 Tage die Welt außerhalb der Schlossmauern unsicher machen wollt, lasst euch nicht aufhalten. Manchmal gibt es auch 2 aktive Hauptmissionen, dieses begegnet euch beispielsweise direkt am ersten Tag. Dort werdet ihr aufgefordert, am Unterricht für Verzauberungen und Heiltränke teilzunehmen… ihr müsst beide erfüllen, um in der Geschichte weiterzukommen, aber in welcher Reihenfolge ihr diese absolviert, ist euch überlassen.
Auf eine Sache müssen wir aber leider verzichten, die beliebteste Sportart der magischen Welt fehlt… Quidditch wurde leider nicht mit ins Spiel übernommen, die Arena steht zwar im Osten der Schule, aber leider nur zu dekorativen Zwecken… Vielleicht behalten sich die Entwickler ja noch Optionen für DLCs frei, wobei es aktuell noch keine Ankündigungen oder Hinweise gibt. Zumindest gibt es eine sehr kurze Erklärung des Schulleiters, warum die Quidditch Saison ausfällt.
Nebenmissionen? Machen, nicht machen, später oder früher?
Die magische Welt ist voll von Nebenmissionen, die einen erhaltet ihr in Form von zusätzlichen Aufgaben der Professoren, um den versäumten Stoff der ersten vier Jahre aufzuholen, andere erhaltet ihr durch NSCs ,die hier und da mit mehr oder weniger komplexen Aufträgen auf euch warten. Holen, bringen und suchen sind hier die Regel, aber auch Besenrennen, Testen von Tränken, Duelle und unterschiedliche Rätsel sorgen für Abwechslung beim Weg durch die Geschichte.
Die Belohnungen sind sehr vielfältig, die Story Missionen bringen neben Erfahrungspunkten auch die entsprechenden Fähigkeiten, um diese weiter vorantreiben zu können. Logisch, sonst wäre das mehr als nur ein Fehler im System der Story Aufgaben. Die Nebenmissionen warten mit einem sehr breiten Portfolio an Errungenschaften auf euch. Neben neuen Ausrüstungsgegenständen gibt es auch weitere Zauber, die euch das Leben und den Weg durch die magische Welt etwas erleichtern.
Für die Entdecker unter euch ist die Welt rund um Hogwarts genau das Richtige für ausgedehnte Touren. Überall sind kleine oder große Geheimnisse zu finden, für einiges benötigt man einen gewissen Fortschritt bzw. wird ein spezieller Zauber vorausgesetzt, um weiterzukommen. Allein das Schloss selbst birgt allerhand geheime Bereiche und Informationen, die nicht auf den ersten Blick offensichtlich sind.
Ausrüstung, Erfahrung und Talente?
Mit dem Spielfortschritt steigert ihr das Level eures Charakters, ab Level 5 bekommt ihr zusätzliche Talentpunkte, für weitere Spezialisierungen eingesetzt werden. Überlegt genau, wofür die Punkte verwendet werden, denn zurücksetzen funktioniert nicht. Wählt also mit Bedacht.
Um den Widerstand und eure Stärke noch weiter zu verbessern, sind die Ausrüstungsgegenstände mit steigendem Level auch mit entsprechend besseren Wertungen versehen.
Tränke, Kräuter, Alraunen und… Kohlköpfe???
In den Unterrichtsstunden und zusätzlichen Aufgaben der Professoren lernt ihr eure eigenen Tränke zu brauen und Zutaten anzubauen. Wenn ihr euer Gold zusammenhalten wollt, könnt ihr die Zutaten ganz klassisch farmen, anbauen und anschließend in den entsprechenden Klassenräumen oder in eurem Raum der Wünsche zum Endprodukt veredeln. Wer hierzu keinen Bock hat, geht zum Händler und bringt sein zusammen gesuchtes gold wieder unter die Leute.
Steuerung, Grafik und das ganze Technikzeugs.
Ich habe Hogwarts Legacy auf der Xbox Series S gespielt und bin mit der Leistung der Kleinen von Microsoft sehr zufrieden. Die Steuerung fühlt sich präzise an und ist bis auf die Bewegung in der Luft (Besen, Reittier) direkt umgesetzt. Hier sehe ich klares Verbesserungspotential, da sich die Steuerung von Besen und Co. nicht richtig anfühlt.
Im Gegensatz dazu sind die Kämpfe von der Steuerung in meinen Augen super umgesetzt. Durch die automatische Zielerfassung geht selten ein Angriff ins Leere. Da man in Kämpfen schnell die Übersicht verliert, wo sich die Gegner befinden, bekommt ihr angezeigt, wenn es Zeit ist, einem Angriff auszuweichen oder zu blocken. Kämpfe sind aber nicht nur pures Buttonsmashing, mit der richtigen Strategie lassen sich die Gegner im Nullkommanichts besiegen. Einfrieren, in die luft schleudern, Verbrennen, wieder heranziehen und von vorne… mit euren erlernten Zaubern sind die unterschiedlichsten Kombos möglich.
Die Grafik ist sehr gut, nicht überragend, aber die Entwickler hätten kaum eine bessere Grafik nehmen können, um die magische Welt in Szene zu setzen. Besonders die Liebe zum Detail im Schloss ist enorm. In nahezu jedem Raum lassen sich Besonderheiten finden, versteckte Truhen, Rätsel und geheime Gänge offenbaren euch viele Geheimnisse der magischen Welt.
Die Mimik der Charaktere in den Zwischensequenzen sind auch nicht nur Botox Puppen mit zuckenden Mundwinkeln, dass es auch hier Spaß macht zuzuschauen und einigermaßen realistisch rüberkommen.
Jetzt kommen wir zu einem Thema, welches die Entwickler ungern hören… Bugs und Fehler.
So geht der Kelch auch an Hogwarts Legacy nicht ganz ohne weiteres vorbei und trotz längerer Entwicklungszeit sind hier und da die lästigen Fehler zu finden. Wobei es ch mir hab sagen lassen, dass die PC Version hier ein wenig mehr mit zu kämpfen hat als die mir vorliegende Xbox Series Version.
- Die Kollisionsabfrage zwischen Charakter und der herumlaufenden NSCs ist nicht so ganz auf dem Stand, wie es wahrscheinlich sein sollte. So latschen wir gerne mal durch andere hindurch und auf der Gegenseite stellen wir auf deren Laufwegen meist auch kein Hindernis dar.
- Bei einigen Zwischensequenzen haben alle Beteiligten sehr bunte Regenbogen Augen. Dieser Fehler tritt aber auch sporadisch in mehreren Sequenzen auf, ist aber nicht mit unbedingt mit einem anderen Charakter genau so in der gleichen Sequenz reproduzierbar.
- Unsaubere Oberflächen in machen Sequenzen, hier kommt zum Beispiel bei Professor Fig
Ein Beispiel habe ich versucht einzufangen.
Spielzeit ist bei Open World Adventures ist immer eine sehr wichtige Frage und steht und fällt immer mit der Größe der Welt, den Hauptmissionen und Anzahl an Nebenquests wie auch Geheimnissen, die entdeckt werden wollen. Viel unterschiedliche Angaben kursieren im Netz, meine Einschätzung und der allgemeine Tenor im Netz liegen bei 25-30 Stunden für die Hauptstory und wer sich noch in die ganzen Nebenquests stürzt und alle Geheimnisse rund um die magische Welt lüften möchte, kann sich gewiss auch an die 100 Stunden auf den Timer schreiben. Spieler, die sich dann auch gerne ein bissel durch den verbotenen Wald schlagen möchten, weil sie das Spielgefühl gut finden setzen, können hier auch endlos viele Stunden mehr verbringen.
Hogwarts Legacy ist aktuell für Playstation 5und Xbox Series X/S verfügbar. Playstation 4 und Xbox One wie auch die der Nintendo Switch folgen in den nächsten Monaten.
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