Eine der bekanntesten Spielreihen bekommt einen neuen Ableger, Ubisoft erweitert mit Mirage seine erfolgreiche Assassin’s Creed Reihe um einen neuen Teil.
Was der neue Titel drauf hat und was euch erwartet, möchten wir euch ein wenig näher bringen.
Auch wenn wir versuchen alles möglichst spoilerfrei zu halten, lässt sich hier und da nicht immer alles vermeiden. Ihr wurdet also gewarnt.
Arabische Nääächte… ach Mist, das kam woanders her, aber im Bezug auf das Setting bedient sich Ubisoft beim neuen Ableger der Assassin’s Creed Reihe genau der Richtung von Geschichten aus 1001 Nacht. Als Schauplatz haben sich die Storywriter das Bagdad des 9. Jahrhundert ausgesucht. Wie immer sind aber auch hier gewisse Parallelen zu realen Personen, Geschehnissen und Orten rein zufällig.
Jetzt stürzen wir uns ins Geschehen und sind gespannt, was uns erwarten wird.
Basim Ibn Ishaq, ein junger Mann, der im 9. Jahrhundert am Rande Bagdads lebt, hält sich mit kleineren Gaunereien über Wasser und erledigt diverse kleine Beschaffungsaufträge für einen befreundeten Händler. Als erstklassige Fachkraft für spontane Besitzübertragung oder anders gesagt, als Dieb mit hoher Erfolgsquote verschafft ihm der Händler als Mittelsmann diverse Aufträge. Aber als Basim von einer merkwürdigen Truhe erfährt, die im Winterpalast des Kalifen angeliefert wurde, lässt er sich nicht davon abhalten, den Inhalt dieser Truhe für die mysteriöse Gruppierung hinter seinen anderen Aufträgen zu beschaffen.
Nachdem es Basim in den Palast geschafft hat, betritt eine mit Masken verhüllte Gruppe die Bildfläche, der Orden und gibt dem Kalifen den Auftrag, die Truhe und den Inhalt mit seinem Leben zu beschützen. Nachdem der Weg frei ist, öffnet Basim die Truhe und findet ein seltsames Objekt, dem eine seltsame Kraft innewohnt… Als dann plötzlich der Kalif hinter ihm auftaucht, nimmt das Unglück seinen Lauf und der junge Mann, der vor wenigen Momenten nur ein Dieb war, steht plötzlich als Mörder des Kalifen auf der Fahndungsliste.
Die Verborgenen nehmen Basim auf und nehmen ihn mit nach Alamut, dem Versteck der Bruderschaft und bilden ihn aus, um „im Schatten zu agieren, um dem Licht zu dienen“. Nachdem der Kalif ermordet wurde, übernahm der Orden die Kontrolle über Bagdad und zieht im Hintergrund die Fäden. Welches Ziel sie verfolgen ist unklar, aber sie tun dies mit allen Mitteln und unterdrücken das Volk Bagdads.
Was genau der Orden sucht? Findet es heraus, im Dienste der Bruderschaft der Verborgenen und für die Bewohner Bagdads.
Ganz zu Anfang möchte ich schon mal einen Punkt hervorheben, der mir persönlich am meisten an Mirage gefällt. Nach den letzten Teilen der Assassin’s Creed Games geht Mirage mehr in Richtung der älteren Teile vor Valhalla, Odyssey und Origins. Denn generell rudert Mirage entgegen der typischen Nachfolger Entwicklungen, die oft in Größe und Länge seine Vorgänger übertreffen, in dem die Spielzeit mit 20-30 Stunden zu Buche fällt. Dabei fokussiert sich das Geschehen vor allem auf die Stadt Bagdad und das nahe Umfeld und verzichtet auf utopisch weite Wege und Schauplätze, die man nur durch die Schnellreise erreichen kann (ja, auch Mirage hat Schnellreisepunkte, diese sind aber nicht unbedingt erforderlich).
Die Story entwickelt sich über das Erledigen von verschiedenen Missionen, die die Drahtzieher hinter dem Orden entlarven. Die Reihenfolge ist dabei nicht linear und die Erledigung von Aufgaben hat zwischenzeitlich keine feste Reihenfolge. Zusätzlich gibt es noch kleine Aufträge, die keinen Einfluss auf die Geschichte haben, aber euch mit weiteren Fähigkeitspunkte und Ausrüstung versorgen. Befreit ein paar Sklaven, beschafft Informationen, hält Händlern ihre Waren zurückzubekommen oder auch Geleitschutz für Poeten mit zu losem Mundwerk. Die Auswahl ist zwar überschaubar, wird aber auch nicht langweilig, da man nicht überladen wird mit einem überlaufenden Questlog.
Um die Aufträge zu erledigen, wird euch ebenfalls kein fester Weg vorgegeben, ihr habt eigentlich immer mehrere Optionen, ans Ziel zu gelangen… schleicht euch rein, nutzt geheime Zugänge, Bestechung, Kontaktpersonen oder lässt zum Beispiel eine Meute aufständischer Kämpfer den Weg freiräumen. Immer an deiner Seite ist ein Falke, um deine Umgebung zu beobachten und Gegner und Ziele zu markieren.
Schwerter, Dolche und verschiedene Roben.
Die Ausrüstung ist vielseitig und kann mit dem Fortschritt der Geschichte verbessert werden. Jeder Ausrüstungsgegenstand hat verschiedene Attribute, die sich auf eure Spielweise auswirken. Von Regeneration über Verteidigungswerte, weniger Geräusche bis zu kurzzeitig verlangsamen der Zeit.
Weitere Werkzeuge der Assassinen sind beispielsweise Gadgets wie Messer, Blasrohr oder Annäherungsminen, mit denen Gegner ausgeschaltet oder abgelehnt werden können.
Auch wenn Mirage mit der Geschichte das Rad nicht neu erfindet: kleiner Dieb stolpert in einen Konflikt, schließt sich der Heldengruppe an und rettet das Volk, ist dieses Abenteuer eine gut geschriebene Geschichte zwischen Gut und Böse und passt vom Konzept sehr gut in die Reihe um die Assassinen mit der verborgenen Klinge am Handgelenk. Auch verzichtet der Teil komplett auf die Ereignisse im Zusammenhang mit dem Animus, der die Geschichte nur im Kopf eines anderen Protagonisten ablaufen lässt, auch wenn es diverse Anspielungen hierzu gibt, wie mysteriöse Artefakte und Orte.
Wie bereits erwähnt, folgt Assassin’s Creed Mirage nach den letzten Open World Riesen wie Valhalla und Odyssee kommt nun ein etwas überschaubares Assassin’s Creed, was jetzt nicht gleichgesetzt werden muss, dass wir im neuen Assassin’s Creed Mirage auch nur ein überschaubares Spielerlebnis vorfinden. Ja, die Nebenmission sind in der Anzahl überschaubar und die Sammelaufgaben, wie auch versteckten Truhen können oftmals auf den Wegen zwischen den Hauptmissionen erledigt und eingesammelt werden, lenken somit aber auch nicht so schnell vom Hauptgeschehen ab und man behält den Fokus auf den eigentlichen Zielen.
Für Bagdad haben die Entwickler grundsätzlich zwar keinen Oscar fürs Design gewonnen, aber die Stadt kommt glaubhaft rüber und zeigt mit ihren verschiedenen Bereichen einen schönen Kontrast zwischen dem besser betuchten inneren Ring und der ärmeren Außenbezirken.
Auch wenn sich verschiedene Details immer wieder wiederholen, ist die Stadt grundsätzlich sehr abwechslungsreich gestaltet. Ja, sicher sieht das eine Haus auch mal genau so aus wie das übernächste und eine Abzweigung später findet sich der identische Baustein ein weiteres Mal, was aber in Anbetracht der Stadt-Dichte nicht verwundert und auch nur auffällt wenn man wirklich mal genau darauf achtet. Warum aber auch nicht, ich gehe nicht davon aus, dass die damaligen „Bauherren“ einen Baumarkt hatten, um zwischen 20 unterschiedlichen Fliesen und individuellen Türbeschlägen zu wählen (Ironie Off).
Welcher Bereich meiner Meinung nach etwas zu wenig Beachtung findet, sind die Wüsten im äußeren Kartenbereich. Zwar gibt es auch hier ein paar Schauplätze, die in Story und Nebenaufgaben einbezogen werden, aber in Anbetracht der im Verhältnis zu anderen Teilen der Reihe kleinen Karte, könnte es hier und dort etwas mehr geben… Vielleicht ist das aber auch nur eine Freifläche, die im Laufe der Zeit mit weiteren Inhalten gefüttert wird.
Bei der Steuerung mit dem Controller hat Assassin’s Creed Mirage aber weiterhin mit den gleichen Problemen zu kämpfen, die man seit dem ersten Teil kennt. Die Dynamik im Kampf ist zwar in Ordnung und solange man sich sauber auf den Parkourstrecken befindet läuft die Bewegung flüssig. Sobald man sich aber an typischen stellen wie Fenstern oder kleinen Vorsprüngen festbugt fängt das altbekannte Fluchen wieder an. Wie oft hab ich an einer Ecke im Fensterrahmen gehangen, obwohl ich hindurch wollte, oder warum hänge ich an einer Kiste obwohl ich drüber wollte. Ja, das hat sich leider nicht geändert.
Assassin’s Creed Mirage ist für Playstation 5, Xbox Series und PC erhältlich.
![Assassin's Creed Mirage: Deluxe Edition [Playstation 5] - Uncut](https://m.media-amazon.com/images/I/51B7dUGEkQL._SS520_.jpg)






