In der Barclaycard Arena in Hamburg werden sonst Eishockey und Handball gespielt, aber mit der ESL One 2017 zog endlich der Sport der Zukunft ein: Gaming! Damit hat der E-Sport mal wieder einen weiteren Schritt in den Mainstream gemacht, immerhin wurde in vielen Zeitungen und Medien davon berichtet.
Dota 2 Himmel
Den ganzen Tag über wurde Dota 2 gezockt, das im E-Sport noch immer der König der Branche ist. Mehr als 10.000 Gamer haben sich Ende Oktober in der Arena versammelt, um Teams wie Virtus.pro und SG e-sports beim Zocken zuzuschauen. Die Atmosphäre war teilweise wie bei einem Boxkampf, als die Teams unter dem Jubel ihrer Fans den Ring betraten und um Preisgelder von einer Million Dollar kämpften. Insgesamt acht Teams traten in der Endausscheidung gegeneinander an, darunter auch Team Liquid, das dieses Jahr The International gewinnen konnte, mit über 24 Millionen Dollar das höchstdotierte Turnier im Dota 2 Universum. Dieses Mal schaffte es Team Liquid aber nur ins Halbfinale.
Virtus.pro als Sieger
Team Secret und Virtus.pro traten diesmal im Finale gegeneinander an, Virtus.pro konnte sich am Ende durchsetzen und das Sieger-Preisgeld von einer halben Million Dollar absahnen. Auch andere namhafte Teams wie Newbee, Team Secret und Evil Geniuses waren mit am Start. Wie groß der E-Sport inzwischen auch in Deutschland ist, sieht man schon an den Sponsoren des Turniers: Intel, Logitech, der Versicherungsanbieter Wüstenrot und sogar Mercedes-Benz haben dieses Jahr das Turnier gesponsert. Natürlich war auch die Halle restlos überfüllt. Inzwischen ist der E-Sport so bekannt, dass auch Mainstream Wettanbieter Einsätze für Spiele wie Dota 2 und andere Genre-Größen annehmen: Bei den Wettquoten waren Team Liquid und Virtus.pro vor dem Turnier die Favoriten. Dafür ist bestimmt auch KuroKy (Kuro Salehi Takhasomi) verantwortlich: Der deutsche Kapitän von Team Liquid mit Wurzeln im Iran ist in der E-Sport-Szene inzwischen ein Superstar und gilt mit seinen 25 Jahren als erfolgreichster E-Sportler der Welt. Insgesamt hat KuroKy schon 2,85 Millionen Euro mit kompetitivem Gaming eingeheimst – klar, dass er vor allem in Deutschland bei den Fans ziemlich bekannt ist.
E-Sport wird immer größer
Auch auf der Gamescom im August war der E-Sport gut vertreten, zwischenzeitlich hatte man sogar das Gefühl, dass die Spiele zwischen E-Sportlern und YouTubern in den Hintergrund traten. Der E-Sport war mit einer 5.000 Quadratmeter großen ESL Arena vertreten, wo viele bekannte Titel gespielt wurden. Apropos bekannt: Overwatch, Hearthstone, CS:GO, League of Legends, Playerunkown’s Battlegrounds und natürlich Dota 2 sind mit die größten E-Sport Games, wer also noch nicht in der Szene drin ist, kann sich zum Beispiel auf Twitch ein großes Dota 2 Turnier streamen und zuschauen. Sony, Microsoft und Nintendo haben den E-Sport inzwischen auch für sich entdeckt und sind mit Spielen wie Forza Motorsport 7, Splatoon 2 und Gran Turismo am Start. Sogar die Formel 1 hat inzwischen übrigens ihre eigene E-Sport Liga!
Wohin geht also die Reise? Vor zehn Jahren hat es sich noch seltsam angehört, wenn E-Sport-Vorreiter prophezeiten, dass Gaming bald ganze Hallen füllen und tausende Fans anziehen würde. Heute ist es Realität und Gaming konkurriert ziemlich erfolgreich mit traditionellen Sportarten. In den nächsten Jahren wird das Ganze bestimmt noch größer werden. Gamer wird es freuen: Endlich kommen Videospiele aus der Nerd-Ecke raus und werden Mainstream. Mit allem, was dazu gehört.