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Montag, April 29, 2024

Neverwinter Nights Enhanced Edition – Klassiker auf der Switch | Test

Am 18. Juni 2002 fieberte ich vor meinem Computer einem Spiel nach, dass mich seitdem immer wieder zurück geführt hat und für mich als Klassiker gilt. Jetzt ist dieser Klassiker seit 03. Dezember 2019 auf Konsole erhältlich. Natürlich war ich sofort Feuer und Flamme, ob das Gefühl von damals heute wieder wirkt und zudem auf der Switch überzeugen kann. Dabei basiert auch die Auflage für die Konsole wie damals schon das Computerrollenspiel auf dem von Dungeons & Dragons. Dies spiegelt sich natürlich in der Spielweise etwas wieder, da im Hintergrund auch hier immer wieder Würfel geworfen werden. Bei der vorliegenden Enhanced Version sind alle Erweiterungen enthalten und sie bietet damit einen super Umfang um den ein oder anderen kalten Abend zu verbringen.

Die Story ist wie damals schon die gleiche. In der Welt von Niewinter ist die Pest ins Land gezogen und droht die gesamte Menschheit auszurotten. Doch die Herrscher von Niewinter vermuten mehr dahinter als nur eine Seuche. Dunkle Mächte könnten am Werk sein und für das Übel im Land verantwortlich sein. Um dieser Bedrohung entgegen zu wirken, werden alle verfügbaren Helden zusammen gerufen um sich der Gefahr zu stellen. Leider lockt dies auch viel Gesindel an, welche nur auf Rum und Geld aus sind. Damit aussortiert werden kann, werden alle zu Beginn in eine Akademie berufen. Doch auch hier geht nicht alles mit rechten Dingen zu, sodass sich schon bald der eigene Held als Retter der Menschheit heraus sticht. Somit zieht dieser aus, ein Heilmittel für die Menschheit zu finden, was sich im Verlauf der weiteren Story zum Schicksal der kompletten Menschheit wandelt.

Wie üblich in diesen Spielen beginnt man mit einer sehr ausgiebigen Charaktererstellung. Ich habe wieder mal meine Freundin an das Design des Charakters gelassen, welche an dieser Stelle alle Möglichkeiten durchforstet. Nach etwas mehr als einer Stunde durfte ich dann wieder weiter machen, nachdem sie aus einer unterschiedlichen Wahl von Rassen, Klassen, Attributen und Details den Helden erstellt hat. Zum Abschluss wird der Schwierigkeitsgrad ausgewählt und das umfangreiche Tutorial beginnt. Nach dem man alle möglichen Funktionen gelernt hat, beginnt das Abenteuer in der Akademie.

Die Steuerung ist wie in Spielen dieses Genres üblich, wobei zwischen verschiedenen Kamera-Positionen gewählt werden kann. Auch lässt sich die Kamera nachjustieren, was allerdings ungünstig gelöst wurde. Ist ein Gebäude oder anderes Hindernis im Blickwinkel, so wird einfach ein Loch in diesem dargestellt und auf den Helden fokussiert. Leider ist das optisch nicht günstig gelöst und funktioniert nicht immer, wie das wohl gedacht war. Leider spürt man auch, dass das Grundspiel in der Steuerung auf die Maus ausgelegt war. In dieser Version wurde es durch ein Ringmenü ersetzt – was bei Baldurs Gate noch sehr gut funktionierte, wirkt hier eher ungünstig, da während der Auswahl das Spiel an sich weiter läuft. Der Gegner prügelt also munter auf einen ein, während man selbst noch in der Auswahl steckt. Zwar gibt es die Möglichkeit Schnellangriffe zuzuweisen, aber diese auch wirklich schnell im Kampfgeschehen zu wechseln zeigte sich als schwierig. Somit ist man gezwungen, sowohl Ausrüstung als auch die eigenen Zauber je nach Situation vorbereitet zu haben, bevor man sich in Gefahr begibt. Zum Glück lässt sich kein Mangel an Ausrüstung, Gegenständen und Ähnliches erkennen, denn diese sind in großen Mengen in der Welt von Niewinter vorhanden. An jeder Ecke sind Kisten und Truhen, Fässer und Schränke zu finden. Damit das eigene Inventar nicht gesprengt wird, finden sich zudem ausreichend Händler, um diese Dinge zu verkaufen oder vorhandenes zu verbessern. Insgesamt zählt das Verbessern des eigenen Charakters zu den Stärken von Neverwinter Nights. Diese Entwicklung spiegelt sich auch in Stufenanstiegen wieder. Bei jedem dieser bleibt einem die Wahl, ob man die eigene Klasse beibehalten möchte oder die neu gewonnen Attribute anderweitig einsetzt – somit kann aus einem Krieger jederzeit zum Beispiel ein Zauberer werden. Die dadurch gewonnen Möglichkeiten motivieren über die etwa 40 bis zu 50 Spielstunden Geschichte.

Doch damit ist das Abenteuer natürlich nicht zu Ende. Wer zusätzlich die gesamten Erweiterungen durchspielt, kommt ohne größere Probleme auf die doppelte Anzahl an Spielstunden. Leider stellt sich dem Spielspaß hier die Technik in den Weg. Sicherlich gibt es Gründe dafür, dass man nicht jede Neuauflage grafisch aufwendig gestaltet. Doch leider wirkt es bei Neverwinter Nights so, als hätte man das Spiel aus dem Jahr 2002 geholt, alle Inhalte und Erweiterungen zusammen gepackt und die Steuerung etwas angepasst. Der Umgebung fehlen die Details und die Charaktere wirken sehr klotzartig. Hinzu kommen die Ladezeiten, welche bei einem Spiel in dieser Art und diesen Umfang nicht erwartet wurden.

Neben der eigentlichen Gestaltung und den Kameraproblemen kommt leider hinzu, dass es immer wieder Situationen gab, in denen sich der eigene Charakter an einem Gegenstand “festhielt”. Dabei musste dann leider neu geladen werden. Der Soundtrack sorgt für eine stimmige Untermalung der Spielzeit und auch die deutschen Synchronsprecher tragen mit dabei. Begeistert hat mich der Gedanke an den Multiplayerpart. In diesem können bis zu sechs Spieler gleichzeitig an dem Abenteuer mitwirken und das sowohl online als auch offline. Allerdings habe ich während meiner Spielpartien keine Mitspieler gefunden. Dennoch ist der Gedanke ein sehr guter und bringt nochmal etwas frischen Wind in die doch sonst angestaubte Welt von Neverwinter Nights.

Insgesamt erhält man hier einen schönen Klassiker auf einer modernen Konsole. Leider ist die Umsetzung nicht allzu modern, was schade ist – hier wurde etwas Potenzial verschenkt. Zwar gefällt der Soundtrack nach wie vor und auch die Idee des Multiplayer gefällt, aber die Grafik blieb auf der Strecke. Doch wer das Gefühl der alten Klassiker mag und dies gern auch für Unterwegs haben möchte, der erhält hier für die Switch eben dies. So besteht die Möglichkeit, das alte Gefühl nochmal aufleben zu lassen.

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Neverwinter Nights Enhanced Edition – Klassiker auf der Switch | Test
5
Grafik
5.5
Sound
5.5
Steuerung
6
Spiele Spaß
7
Preis Leistung
Gesamtwertung 5.8 / 10
Unser Fazit
Ich bin leider etwas enttäuscht von der Umsetzung auf der Switch. Sicherlich kommt das absolute Klassiker-Gefühl durch, aber in der Grafik hätte man auf dieses Klassik-Feeling gern etwas verzichten können. Überzeugend ist der Spielumfang - soviel Spiel für das Geld bekommt man heute tatsächlich nur noch selten. Wer über die Grafik hinweg sehen kann hält hier einen alten Schatz in der Hand, welcher seinen Charme in der Story auch zu Zeiten von Skyrim und Co nicht verloren hat!
Michael Barkow
Michael Barkowhttps://www.twitch.tv/gutertag_streaming
1989 erblickte ich das Licht dieser Welt - und bereits 1998 entdeckte ich das Zocken; damals noch mit Command & Conquer: Alarmstufe Rot von 1996. Seitdem bekommt mich die Gamingwelt nicht mehr los. 2005 begann dann für mich die Reise in World of Warcraft und die MMO-Szene hatte mich begeistert. Seitdem habe ich vieles gesehen und erlebt und hüpfe immer mal wieder von einem zum anderen MMO, da ich es nie ganz sein lassen kann. Mit meiner 2015 geborenen Tochter habe ich aber etwas gefunden, dass noch mehr Interesse und Begeisterung weckt. Da das Leben mit Familie tagsüber fesselt, habe ich das Streamen und Zocken am Abend für mich entdeckt. Somit bekommt das Zocken weiterhin seinen Platz in meinem Alltag.

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