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Donnerstag, Mai 16, 2024

Dying Light 2: Stay Human – Review – Eine offene Welt, viele Zombies & Parkourmoves vom Feinsten

Am 04.02.2022 war es soweit, 7 Jahre nach dem Release von Dying Light 1 präsentiert uns Techland nun den Nachfolger: Dying Light 2: Stay Human. 

Nach den Ankündigungen der letzten Monate sind die Erwartungen an den neuen Post-Apokalypse-Open-World-Zombi-Parkour-Story-Shooter (so wurde ich den Titel beschreiben) sehr hoch. Ob Der Hype gerechtfertigt ist erfährt ihr hier.

Wir übernehmen die Rolle von Aiden, einem Pilger der in der Post-Apokalypse Abseits der letzten Städte sein Leben bestreitet. Schon zu Beginn bekommen wir eigentlich alle Infos und den eigentlichen Hintergrund der Aiden antreibt durch die Lande zu ziehen… er sucht nach seiner Schwester Mia und dem Verantwortlichen für die damaligen Prozeduren und Untersuchen im Krankenhaus. Die Geschichte ist oberflächlich gesehen nichts Neues… eine verschwundene Schwester, Misshandlungen unter dem Deckmantel der Forschung und ein Virus der den Großteil der Menschheit ausgerottet hat… ABER, so einfach ist das bei Dying Light 2 nicht und die Geschichtenschreiber haben sich eine Menge Mühe gegeben die Stadt Villedor mit Leben und vor allem mit viel Hintergrund und Nebenquests zu füllen.

Schon zu Beginn des Spiels wird man in den Konflikt zwischen den Überlebenden und den Peacekeepern verwickelt und arbeitet mal mehr und mal weniger für die eine oder andere Seite. Eine große Stärke im Bezug auf die Geschichte von Dying Light 2 Stay Human ist mir erst aufgefallen, als ich einen weiteren Durchlauf gestartet habe und mich bewusst bei Entscheidungsmöglichkeiten anders entschieden haben. Durch die Entscheidungen und Aussagen in Gesprächen können wir Einfluss nehmen aus welcher Sicht wir die Geschichte erleben. Es gibt dabei kein richtig oder falsch… spielt so, wie ihr es euch am meisten Spaß macht oder Sinn ergibt… lebt dann aber auch mit den persönlichen moralischen Konsequenzen 😉

Ein kleines Beispiel nach dieser Spoilerwarnung! Achtung, ihr wurdet gewarnt!!!

Als kleines Beispiel begehen wir einem Anschlag gegen die Stromversorgung der Peacekeepers wenn wir uns auf die Seite der Überlebenden schlagen um die Fraktion zu schwächen. Solltet ihr aber mehr den Peacekeepern zugewandt Antworten erlebt ihr den Anschlag auf die Stromversorgung, indem ihr auf eurem Weg ins Stadtzentrum plötzlich im Dunkel steht. Den Grund dafür erfahren wir erste ein wenig später, nachdem ihr den Weg aus dunklen U-Bahn Schächten gefunden habt.

Überlebende, Peacekeeper, Abtrünnige und Zombies…

Die Stadt wird von verschiedenen Fraktionen bewohnt: Die Überlebenden, wollen einfach nur (über)leben, und sind ähnlich einer Kommune aufgebaut und fühlen sich durch das Regime der Peacekeeper unterdrückt, aber auch in einer an sich friedlich gestimmten Organisation laufen ein paar Dinge nicht ganz sauber… auch hier herrscht Korruption und Intrigen um Macht und Vorherrschaft.  Auf der Gegenseite sind die Peacekeeper, denen alles daran liegt die Stadt vor jeder Bedrohung zu beschützen. Organisiert wie eine militärische Einheit streben sie die Kontrolle über die Stadt an und sehen sie sich selbst als eine Art Ordnungsamt der Stadt um die Straßen von den Zombies und Abtrünnigen zu befreien. Die Abtrünnigen stehen im direkten Konflikt zu den Peacekeepern und den Überlebenden und stellen somit neben den Zombies den organisierten Gegenspieler der Stadt.

Der “große” Gegner mit allgegenwärtiger Präsenz sind die Befallenen, Zombies und Mutanten die seit Ausbruch des Harran Virus die Welt bevölkern und Menschen dezimieren. Tagsüber sind die Straßen relativ sicher und werden in der Regel nur von wenigen einfachen Verwandelten bewohnt… doch der Schrecken kommt in der Nacht, gebt in der dunklen Tageshälfte acht wo ihr euch herum treibt…denn dann erwachen die Zombies aus ihrem Schlaf und bringen den Tod für alle die unachtsam sind.

Bringt die Stadt unter Kontrolle!

In jedem Stadtviertel gibt es strategisch wichtige Gebäude in Form von Wassertürme oder Umspannwerken. Mit dem in Gang setzen dieser Gebäude gebt ihr die Kontrolle in die habe einer der beiden Fraktionen und schaltet Boni für den Stadtteil frei. Während die Peacekeeper den Fokus auf Fallen und Abwehr gegen Zombies setzt, geht es bei den Überlebenden im Basar eher um die Fortbewegung mit zusätzlichen Drahtseilen und Hilfsmitteln die vor allem der Fortbewegung dienlich sind. Eine getroffene Wahl kann nicht zurückgenommen werden, wählt also mit bedacht.

Die Dunkelheit bringt Gefahr und Beute…

Aber auch die Nacht hat seinen Reiz, denn wenn die Zombies sich draußen rum treiben habt ihr in den dunklen Bereichen innerhalb von Gebäuden leichtes Spiel und könnt in diesen “Dunkelzonen” wertvollen Loot angreifen. Auch verschiedene Missionen erfordern das Vorgehen bei Nacht und sind erst mit dem Beginn der 20. Stunde aktiv. Sicherheit bringen euch in der Nacht nur speziell gesicherte Bereiche und Nachtlager mit UV-Lampen. Seit den Biss eines Schattenjägers setzt euch die Dunkelheit mit der Zeit zu und eure Immunität wird schwächer und schwächer, Heilung verschickt hier UV-Licht, verschiedene Medikamente und Pilze sorgen für Linderung und verschaffen euch ein wenig Zeit um den Weg zum nächsten Licht zu finden.

Parkour, gleiten und Infizierte vermöbeln!

Unseren Weg bestreiten wir den größten Teil zu Fuß. Wie schon im ersten Teil von Dying Light ist auch hier die Fortbewegung durch waghalsige Parkour Einlagen geprägt. Es geht über und durch Häuser, Autodächer, Lüftungsschächte und nutzt so ziemlich jede Gelegenheit euch weiter zu bringen. Leitern, und brüchige Fassaden sind ebenso eine Anhaltspunkt wie Laternen und später auch der ein oder andere Kran. Eure Fähigkeiten für die Fortbewegung schaltet ihr nach und nach durch den Erhalt von Skillpunkten frei. Je mehr Aufgaben, Herausforderungen, Nebenquests und Hauptmissionen ihr erledigt, umso mehr Erfahrungen sammelt ihr für den Bereich Kampf und Parkour.

Spezielle Begegnungen mit starken Befallenen oder Banditen Truppen und Parkour Herausforderungen geben euch extra Erfahrung um euch die begehrten Skillpunkten zu verdienen. Es macht wirklich Spaß sich auf diese Art durch die Stadt zu bewegen, wobei es manchmal steuerungstechnisch ein wenig hackelt und wir auf einmal an einem Fenstersims hängen, obwohl wir elegant daran vorbei springen wollten oder eben halt einen gewünschten Halt nicht finden auch wenn wir offensichtlich direkt dagegen gesprungen sind. 

Zum Skillen haben wir 2 Bäume um die hart verdienen Punkte zu vergeben. Der Kampfbaum lehrt euch besondere Angriffe die euch Gegner besser aus dem Hinterhalt ausschalten lassen, Verbesserungen für Verteidigungsaktionen oder neue Sprungangriffe um den Gegnern das fürchten zu lehren. Auf der anderen Seite skillt ihr die erweiterten Parkour Bewegungen. Höher springen, besser Halt finden, schneller klettern oder sich einen Weg durch gegnerische Horden bahnen können… und gaaanz wichtig, weniger Fallschaden. 

Die Möglichkeit zur Freischaltung der einzelnen Fähigkeiten ist an bestimmte Vorgaben und Voraussetzungen gekoppelt und bauen teilweise aufeinander auf. Dennoch habt ihr keinen fest vorgeschriebenen Weg um euch zu entwickeln und habt diverse Abzweigungen die ihr skillen könnt.

Knick, Knack… Zombiehack!!

Um euch gegen Gegner zu wehren stehen euch neben den erwähnten Parkour Moves diverse Waffen zur Verfügung. Knüppel, improvisierte Äxte, Rohre mit angeschliffen Schildern als Klinge, Schwerter und auch ein paar wenige Fernkampfwaffen wie Bögen und Armbrust. Mit steigendem Fortschritt werden die Waffen auch immer stärker und gewinnen an längerer Haltbarkeit. Ja, genau Haltbarkeit… nichts ist für die Ewigkeit gebaut und das gilt vor allem für die Waffen in Dying Light 2. Mit jedem besiegten Gegner und jedem ausgeführten Treffer im gegnerischen Fleisch sinkt die Haltbarkeit und früher oder später kommt der Zeitpunkt wo man sich trennen muss… man wird eher gezwungen indem die Waffe verschwindet wenn sie kaputt ist und wird durch eine andere aktiv ausgerüstete Waffe ausgetauscht. Um dem ganzen ein bissel mehr Bums zu verpassen, könnt ihr eure Meinungsverstärker ab einer gewissen Qualitätsstufe mit Mods zu verbessern… mit Gift, Feuer und vielen anderen Anpassungen haut ihr dem Gegner Statuseffekte entgegen um die Ohren.

Neben den Waffen gibt es noch reichlich Equipment die euch aktiv und passiv im Kampf unterstützen. Werft eine Münze um die Aufmerksamkeit auf eine bestimmte Stelle im Raum zu lenken und heizt der Gegnertraube dann gezielt mit einem Molotow-Cocktail weiter ein, oder sprengt sie mit einer Sprengladung in die Luft.

Sammeln, verbessern und craften!

Die Welt der Postapokalypse ist voller Dinge der alten Welt, vieles ist zwar verfallen und verrottet, aber auch so einige Dinge sind noch zu etwas nutze… selbst wenn man es nur verkaufen kann. So ziemlich jede Art an verbrauchbaren Gegenständem können wir selber herstellen. Medizin und Verband, Sprengladungen und Granaten, Wurfmesser und Pfeile für Bögen und Armbrust… alles Dinge die man nicht an jeder Ecke findet, aber aus Dingen herstellen kann die man Recht schnell besorgen kann.

Cut/Uncut? Was sind die Unterschiede?

Dying Light 2 hat ein klares Grundsystem: sich in bester Parkourmanier über die Dächer der Stadt fortbewegen und Infizierte Kreaturen, Monster und feindlich gesinnte Mitmenschen umholzen…mit Knüppel, Klingen, Röhren und Äxten wird das gegenüber zerstückelt… eigentlich, aber hier macht die FSK ein klaren Schnitt und schickt das Spiel in den digitalen Feinschnitt geschickt mit der Auflage das einerseits neutrale NSC nicht angegriffen werden können und bei menschlichen Gegnern (also menschlich menschlich und nicht infiziert menschlich) keine Körperteile fliegen oder nachträglich amputiert werden, wenn sie bereits leblos am Boden liegen. Meine persönliche Meinung zu den Schnitten liegt da etwas zwiegespalten zwischen “ja, OK!” und “Ne, warum?” Das ich freundliche NSCs nicht umhauen kann finde ich völlig ok, muss ich nicht haben und warum jetzt ein Unterschied gemacht wird zwischen den Menschen und Infizierten finde ich etwas übertrieben… Wenn ich die einen auseinandernehme, warum dann nicht beide… oder keinen? Ist Ansichtssache, aber ich bräuchte für den Spielspaß weder das eine noch das andere.

Koop, was geht und was nicht?

Im Koop Modus, der euch von Beginn an zur Verfügung steht könnt ihr mit bis zu drei weiteren Spielern die Stadt erkunden… aber es gibt dabei etwas zu beachten:

  • Der Fortschritt den ihr macht wird nicht mit den anderen Mitspielern geteilt, bedeutet kurz und knapp… der einzige, der vom Fortschritt der Geschichte profitiert ist der Spieler mit dem Host. Schließt ihr euch also einem anderen an, seid ihr nur da um jemanden anderen zu unterstützen und nicht um eure eigene Geschichte voran zu treiben. Immerhin dürft ihr euren Loot und Erfahrung mitnehmen, geht damit also nicht leer aus.
  • Mit wem ihr spielt ist abhängig von der Version. Wie oben schon beschrieben hat Deutschland eine eigene FSK Cut Version von Dying Light 2 und das schlägt sich bis hin zum Koop Modus durch indem die Versionen unter sich bleiben. Die deutsche FSK Version ist im Koop nicht kompatibel mit der Pegi Version wie sie zum Beispiel in Österreich verkauft werden darf. 

Release mit Erfolg, aber auch ein paar Bugs.

Dying Light 2 ist im großen und ganzen ein guter Start gelungen und die ersten Patch haben einige Fehler beheben können. Jedoch ist am aktuellen Stand auch noch nicht alles zu 100% behoben. Diverse kleinere Clipping-Fehler, stumme Charaktere in Gesprächen und auch der ein oder andere Gebäude Glitch ist noch vorhanden. Der Stand von Dying Light 2 würde ich aber dennoch als sehr gut bezeichnen, vor allem wenn man bedenkt wie oft in den letzten Jahren unfertige spiele auf den Markt gebracht wurden.

Die Steuerung ist meiner Meinung nach gewöhnungsbedürftig und manchmal ein wenig unpräzise. Mit etwas Übung kommt man nach kurzer Zeit damit aus. Mit kurzen unpräzise Momenten muss man rechnen, dazu hätte ich oben bereits eine kurzes etwas geschrieben. 

Bei der Grafik hätte ich etwas mehr erwartet. Dying Light 2 sieht großartig aus, aber ein bisschen mehr hätte es gerne sein dürfen. Mit der parallelen Entwicklung für die Last Gen Konsolen und der neuen Generation muss man leider ein paar Kompromisse machen…aber dennoch finden wir ein großartiges Spiel zwischen Licht und Schatten , wodurch eine sehr gute Atmosphäre geschaffen wird.

Dying Light 2 ist für Playstation, Xbox und PC erhältlich.

Dying Light 2: Stay Human – Review – Eine offene Welt, viele Zombies & Parkourmoves vom Feinsten
7
Grafik
8
Sound
7
Steuerung
8
Spiele Spaß
8
Preis Leistung
Gesamtwertung 7.6 / 10
Unser Fazit
Mit Dying Light 2 Stay Human hat Techland einen würdigen Nachfolger für Dying Light geliefert, auch wenn es hier und dort ein paar Schwächen aufweist. Die offene Welt ist groß und gibt viel Raum um viele Stunden ins Spiel zu versenken. Die große Stärke ist meiner Meinung nach die Geschichte und die alternativen Verläufe durch Entscheidungen die aktiv getroffen werden. Mit vielen Nebenmissionen wird es nicht langweilig und der Tag/Nacht-Zyklus bringt weiten Nervenkitzel bei der Erkundung Villedors. Schnürt die Schuhe feste zu und bewegt euch mit waghalsigen Moves über sie Dächer und Häuserschluchten um eure Schwester zu finden und euren Peiniger zu stellen.

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Christian Kleinheider
Christian Kleinheiderhttps://www.twitch.tv/garfield_topgamingnews
Ich heiße Christian und mit meinen Baujahr ´81 gehöre ich zu den älteren Eisen der Gamer, wobei ich damit aber immer noch nahe am europäischen Altersdurchschnitt liege :) Ich lebe mit meiner kleinen Familie (meiner Frau, meinen Töchtern und ner Hand voll Haustieren) im Osnabrücker Land. Meine Leidenschaft zum Zocken fing Weihnachten 1990 mit dem Urgesteine der Konsolen, dem Game Boy an. Und mit den Jahren habe ich so einige Konsolen und Computersysteme durch, C64, SNES, N64, GC, WII, PS1, PS2, PS3, XBOX ONE S und PC. Bei den Spielen selbst hatte ich nie ein eindeutiges Genre dem ich nachgehe, es gab seine Phasen aber nie einen roten Faden der sich durchgezogen hat. mal waren es die J´n´R, dann Sport (von FiFA, NBA, NHL), denn Rennsport Spielen (GT, F1,...), Shooter, RPs, MMORPG, EZStrategie, Aufbausimus,... die Liste könnte ich ewig weiter führen. Nur MOBAs haben mich nie wirklich fixen können. Aber die Geschmäcker sind halt verschieden. Wenn ihr Interesse habt dürft ihr mich gerne adden. Bei Twitch bin ich auch zu unterschiedlichen Zeiten unterwegs und würde mich über einen follow freuen. Twitch: Garfield2808 Steam : Chris2808 Origin: chris28081 GuildWars: christian.5724 XBOX: Garfield288

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