Es gibt Spiele, die sind recht schnell erklärt. Das System ist verständlich und auch der Aufbau bekannt. Nach wenigen Stunden hat man die Kniffe heraus und weiß, was man machen muss, um Sachen zu erreichen. Und dann gibt es Spiele wie Eco. Diese sind so komplex, dass man selbst nach Stunden noch nicht alles gesehen oder verstanden hat. Doch was genau steckt hinter diesem ambitionierten Projekt? Wir haben einen Blick drauf geworfen und reingespielt.
Bereits bei der Einrichtung der Server fällt auf: Eco ist ein Koop Spiel und nur schwer für Singleplayer – aber nicht unmöglich. Das Ziel ist recht simpel und deckt sich mit dem so vieler anderer Survival-Games. Baut euch eine neue Heimat auf und überlebt. Hinzukommt in Eco aber, dass wir auf einem unbefleckten Planeten sind, welcher von einem Meteorit bedroht wird. Im Standardspiel haben wir nun 30 Tage, um den Einschlag zu verhindern. Gemeinsam.
Doch hierzu brauchen wir Ressourcen und müssen uns weiterbilden. Da nicht jeder alles lernen kann, ist es zwingend notwendig, mit anderen zu kooperieren. Aber auch hier darf man nicht zu egoistisch umgehen, denn das Ökosystem des Planeten ist empfindlich. Ganz gleich, was wir in der Welt machen – alles hat Auswirkungen. Jagen wir zum Beispiel viele Tiere an einem Ort, sterben diese dort aus.
Das Skillsystem, welches Eco hier mit sich bringt, sieht vor, dass wir uns für eine Richtung entscheiden. Gerade im Koop erweckt Eco sein vollstes Potenzial. Im Test haben wir mit 5 Personen gespielt. Hierbei haben wir die Rollen klar verteilt; während ich im Test für die Beschaffung von hochwertigen Lebensmitteln zuständig war, trieben die anderen den Straßenbau und die Technik voran, sodass wir Technologisch vorwärts kamen. Doch auch die Landwirtschaft an sich hat es in sich. So muss man stets die Bodenqualität im Blick behalten und wenn notwendig mit Dünger gegensteuern. Aber auch nicht zu viel, da der Boden anderenfalls überdüngt ist. Aber gute Lebensmittel sind notwendig, da man mit jeder Aktion Kalorien verbraucht. Und je weiter fortgeschritten die verschiedenen Aktionen sind, desto mehr Kalorien werden verbraucht. Unterstützt wird man bei der Suche nach geeigneten Orten durch verschiedene Overlays, welche sich über die Minimap einblenden lassen. Nicht alles wächst überall und jede Pflanze hat eigene Bedürfnisse.
Und der Skillbaum ist komplex. Es benötigt etwas Zeit, bis man diesen verstanden und dann das notwendige Wissen hat. Erst Recht für die notwendigen Abwehrgeschütze um den Meteoriten aufzuhalten. Die komplexen Systeme, die notwendige Elektrik und Technik brauchen viel Zeit – 30 Tage können da schon eng werden. Insbesondere dann, wenn man die Umwelt schonen möchte und das empfindliche Ökosystem nicht zu sehr belasten will. Spätestens wenn man mit dem Einschmelzen von Eisen beginnt, muss man sich mit den Nebenprodukten wie Schlacke beschäftigen. Diese sollte möglichst gut isoliert gelagert werden, um Umweltschäden zu vermeiden. Kümmert man sich nicht darum, steigt die Temperatur und es wird immer schwieriger, Nahrung anzubauen. Auch der Meeresspiegel kann steigen und somit die bewohnbaren Flächen rar machen. Keine leichte Aufgabe, wenn man den Druck bedenkt, der durch dem Meteoriten auf einem lastet.
Doch auch andere Berufe ausserhalb der Landwirtschaft müssen so einiges beachten. Angeln ist zum Beispiel nicht einfach nur die Rute ins Wasser werfen – es benötigt geeignete Orte zum Fischen, um hier erfolgreich zu sein.
Spielt man auf einem Server, der nicht nur aus eigenen Freunden besteht, entfaltet Eco einen weiteren Bereich seines Systems intensiv: Regierungen. Eine Servergemeinschaft kann das Miteinander durch Gesetze und Verträge regeln. Ihr habt selbst keine Lust eure Ernte einzubringen? Lasst das doch durch einen Vertrag einfach durch Freunde erledigen. Dabei können Gesetze, Verträge und Co. durchaus sehr komplex ausfallen und alle Spieler beeinflussen. So haben wir auf unserem Server Gesetze für das Abwerfen von Müll – hierbei sinkt die Reputation, was sich auf Wahlen auswirken kann. Sehr schön ist an dieser Stelle, dass die Spieler hier alles selbst gestalten können – nicht nur den Namen, sondern auch die Gesetze an sich. Nahezu jede Aktion im Spiel kann in einem Gesetz auch eine Regelung finden. Ihr möchtet die Rodung von Wäldern reglementieren? Lasst Spieler Nachteile erfahren, wenn Sie einen Baum fällen – dafür Vorteile, wenn Sie einen neuen setzen. Die Systeme können sich im Gleichgewicht halten und somit auch die gesamte Umwelt beeinflussen.
Für die Zukunft plant Strange Loop Games, der Entwickler hinter Eco, noch weitere Verbesserungen. Aktuell zählen wir die Version 9.4 – die Version 9.5. ist im Playtest mit Verbesserungen an der Performance und dem UI. Spätestens mit der Version 10.0 kommen dann Boote hinzu und zudem auch weitere Verbesserungen an dem Regierungssystem, sodass es mehrere Regierungen und Regierungsstufen geben kann. Spätestens an dieser Stelle wird Eco mit Sicherheit extrem spannend, da sich verschiedene Fraktionen bilden können.
Insgesamt ist Eco kein Spiel für „mal eben nebenbei“. Man muss sich in die Funktionen eindenken und damit beschäftigen, um eine sinnvolle Welt und gegebenenfalls auch eine Regierung zu gründen. Nur wer diese Ziele sinnvoll verfolgt, kann gemeinsam Erfolg haben.. Einzelgänger werden es extrem schwer haben und keine Erfolge erzielen, soviel ist sicher.
Wir werden Eco weiterhin verfolgen und im Blick behalten – aktuell gilt es noch, den Meteorit in unserer Welt aufzuhalten! Neben den eigenen Servern gibt es zudem auch offizielle Server, welche immer wieder neue Möglichkeiten bieten.









